Militärstützpunkt

Außenposten in Dschibuti "soll Flotten helfen"

06.02.2016

Chinas erster Marineaußenposten zur logistischen Unterstützung, der voraussichtlich in Dschibuti entstehen soll, sei notwendig, um die Probleme der chinesischen Friedensflotten anzugehen, erklärte das Außenministerium am Donnerstag gegenüber China Daily.

Außenposten in Dschibuti 'soll Flotten helfen'

Chinesische Marinesoldaten auf dem Amphibientransportschiff Changbaishan auf Beobachterposten während einer Begleitmission im Golf von Aden am 26. August 2014.

Die Bemerkungen aus dem Ministerium fielen, nachdem führende Regierungsbeamte aus Dschibuti und chinesische Experten erklärt hatten, dass einige Medienberichte über den Außenposten übertrieben negativ ausgefallen seien.

Dschibutis  Präsident Ismail Omar Guelleh wurde am Mittwoch von Reuters mit den Worten zitiert, dass mit einem baldigen Arbeitsbeginn Chinas gerechnet werde.

Nach Angaben des Außenministeriums hat China in den vergangenen Jahren Flotten in den Golf von Aden und Somalia entsendet. Diese Flotten waren auf Schwierigkeiten gestoßen, die die "Erholung und die Neuorganisation der Soldaten sowie die Ölversorgung" beeinträchtigt hatten.

"Der Außenposten ist entscheidend für die Umsetzung einer hocheffizienten logistischen Unterstützung", erklärte das Ministerium.

Im Dezember hatte das Verteidigungsministerium bestätigt, dass China und Dschibuti eine Übereinkunft über den Außenposten erzielt hatten. Militärstützpunkte und Hilfseinrichtungen von Ländern wie den USA und Frankreich sind seit langem in Dschibuti stationiert.

"Wir verstehen, dass einige Länder im Westen Bedenken hinsichtlich Chinas Wünschen nach militärischen Außenposten im Ausland haben", erklärte Dschibutis Außenminister Mahamoud Ali Youssouf gegenüber Reuters. Diese Sorge sei aber unbegründet.

Dschibuti spielt mit seiner Lage zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Adeneine Schlüsselrolle am Horn von Afrika. Das Land ist ein wichtiger Zwischenstopp für internationale humanitäre Missionen, darunter auch UN-Missionen.

Yin Zhuo, Direktor des Beratungskomitees der Volksbefreiungsarmee, schätzt, dass eine chinesische Flotte, die die Gewässer der Region patrouilliert, täglich rund 800 Mitarbeiter ernähren muss. Eine einzelne Mission, die im Schnitt 120 Tage dauert, stellt enorme Anforderungen an die Lebensmittel- und Wasserversorgung.

Dschibuti sei einer der wichtigsten Häfen in der Nähe von Somalia, betonte Zhang Junshe, leitender Wissenschaftler am Forschungszentrum für Marinestudien der Volksbefreiungsarmee. Seine friedliche Umgebung mache es zu einem idealen Ort zur Platzierung der chinesischen Hilfseinrichtungen.

Der Außenposten, den China dort voraussichtlichen bauen wird, soll nach Zhangs Angaben zur Nahrungsmittel-, Wasser- und Ölversorgung dienen. Er würde sich dadurch deutlich von US-Militärbasen unterscheiden, die Waffenlieferungen durchführten, fügte er hinzu.

Dschibutis strategische Bedeutung und sein logistischer Nutzen zeigten sich besonders im vergangenen Jahr, als aus dem Jemen evakuierte Chinesen hier durchreisen konnten.

Während eines Treffens mit Dschibutis Präsident Guelleh in Johannesburg im Dezember erklärte Präsident Xi Jinping, dass China Dschibutis Unterstützung für die chinesische Friedensflotte und bei der Evakuierung chinesischer Bürger aus dem Jemen zu schätzen wisse.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Marineaußenposten,Dschibuti,Friedensflotten