China hat konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Überkapazität in der Stahlindustrie zu reduzieren, wie das chinesische Handelsministerium (MOC) am Samstag mitteilte. Die EU hatte zuvor zur Reduzierung der Überkapazität in der Stahlindustrie aufgerufen. Nach einer Reihe an Maßnahmen zur Reduzierung der Überkapazität habe China Fortschritte gemacht, so das MOC.

Der Staatsrat, Chinas Kabinett, kündigte am Donnerstag an, dass das Land seine Stahlproduktionskapazität in den kommenden fünf Jahren um hundert Millionen Tonnen auf 150 Millionen Tonnen reduzieren werde, nachdem im Zeitraum von 2011 bis 2015 eine Reduzierung von mehr als 90 Millionen Tonnen erreicht worden war. “Die Maßnahmen und Pläne zeigen Chinas Entschlossenheit“, so das MOC.

Die EU hat China aufgefordert, Überkapazität zu reduzieren, da sie Sorge hat, dass Stahlimporte aus China ihren heimischen Interessen schaden könne. Die EU gab bekannt, dass sie diesen Monat neue Anti-Dumping-Untersuchungen erwäge, wie es in einem Reuters-Bericht von Freitag heißt. Da die Überkapazität in der Stahlindustrie ein allgemeines Problem weltweit ist und gemeinsame Bemühungen erfordert, ist China gewillt, durch ernste Gespräche mit Mitgliedern der Welthandelsorganisation (WTO) zur Lösung des Problems beizutragen, so das MOC.

Außerdem sagte das MOC, die WTO-Mitglieder sollten aufhören, das System für Chinas Exporte anzuwenden, bei dem die Importeure die Produktionskosten in einem Drittland nutzen, um den normalen Wert der Exporte aus einer nicht vom Markt bestimmten Wirtschaft zu berechnen. Diese Praxis war in der Vereinbarung festgelegt worden, die unterzeichnet wurde, als China der WTO beitrat. Allerdings solle das System nicht länger beim Handel mit China angewendet werden, da das Land nach Jahrzehnten der Reform und Öffnung erfolgreich eine Marktwirtschaft aufgebaut habe.