Sojabohnen produzierende Provinz fordert Schutz vor Genmanipulation

16.03.2016

Nationale Gesetzgeber aus der Provinz Heilongjiang, Chinas Hauptproduzent für nicht-genmanipulierte Sojabohnen, fordern die Einrichtung einer Sonderzone, in der das Anpflanzen und Züchten von genmanipulierten Pflanzen verboten ist.

 

 

Die Vertreter der Regierung erhoffen sich durch ein derartiges Gesetz den Erhalt der ökologischen Vielfalt, Vorteile für Bauern, die nicht-genmanipulierte Sojabohnen anpflanzen und die Vermeidung einer „möglichen Kontaminierung“ der Sojapflanzen durch genmanipulierte Pflanzen.

 

Die nationale Gesetzgeberin Tan Zhijuan sagt, dass die Fläche der vorgeschlagenen Sonderzone die Anbaufläche für Sojabohnen in der Provinz von 4,3 Millionen Hektar, wie sie im Jahr 2010 war, wieder herstellen könnte. Zudem sollten die Universitäten in der Provinz Heilongjiang vorrangig mit den nicht-genmanipulierten Sojabohnen aus der Sonderzone versorgt werden. „Die Anbaufläche in der Provinz Heilongjiang, Chinas größtem Produzent von nicht-genmanipulierten Sojabohnen, ist kontinuierlich auf eine kritische Fläche von 1,4 Millionen Hektar geschrumpft. Das entspricht einem erschreckenden Rückgang von 66 Prozent in fünf Jahren, auch aufgrund des Zustroms der viel billigeren, genmanipulierten Importe“, sagt Tan, langjährige Landwirtschaftsexpertin.

 

Landesweit habe China im vergangenen Jahr 81,7 Millionen Tonnen, überwiegend genmanipulierte, Sojabohnen importiert. Das bedeutet, dass mehr als 80 Prozent des Sojabohnenkonsums durch Importe abgedeckt wurde, so Tan. „China verfügt über die weltweit vielfältigsten, wilden Sojabohnenressourcen.“ Tan ist zudem der Meinung, dass China als verantwortungsbewusstes Land, sein lebendes, genetisches Material, wie Samen und Fasern, die zur Pflanzenzucht gebraucht würden, schützen müsse und sich um Erhaltung und Forschung bemühe sollte.

 

Obwohl die Zucht von genmanipulierten Sojapflanzen in der Provinz Heilongjiang soweit noch nicht entdeckt wurde, bestehe die Gefahr, dass genmanipulierte Samen auf die Felder gelangen könnten, etwa durch undichte Stellen beim Straßentransport, warnt Tan. Essenziell für den Aufbau einer Schutzzone für nicht-genmanipulierte Sojabohnen sei die Einrichtung einer Industriekette, die das Anpflanzen, die Verarbeitung und den Verkauf von nicht-genmanipulierten Sojabohnen vereinheitliche, sagt sie. Diese Industriekette würde sich von einer jenen für genmanipulierte Produkten unterscheiden und den Wettbewerbsvorteil für die einheimische Sojabohnenindustrie verbessern, um Nischenmärkte zu erschließen, erklärt Tan abschließend.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Sojabohnen, Genmanipulation, China