Chinas Rentenfonds soll in diesem Jahr an der Börse mitmischen

29.03.2016

Chinas gigantischer Rentenfonds könnte noch in diesem Jahr damit beginnen, an den A-Aktienmärkten des Landes zu investieren. Bei einem solchen Schritt könnten voraussichtliches etwa 600 Milliarden Yuan (82,3 Mrd. Euro) in den Aktienmarkt fließen, was dessen Liquidität massiv erhöhen würde.

 

 

Das Zieldatum kommt mehrere Monate, nachdem Chinas Staatsrat eine Investitionsleitlinie veröffentlicht hatte, die es dem Rentenfonds des Landes erlauben würde, in abwechslungsreichere und riskantere Produkte zu investieren, wobei der maximale Anteil der Anlagen in Aktien bei 30 Prozent des gesamten Nettovermögens des Fonds liegen darf.

 

Letzten Freitag lag der kombinierte Wert der A-Aktienmärkte des Landes bei rund 44 Billionen Yuan (6 Bio. Euro). Chinas Rentenfonds, der rund 90 Prozent des gesamten Sozialversicherungskapitals enthält, verfügte Ende 2015 über ein Nettovermögen von knapp vier Billionen Yuan (550 Mrd. Euro). Gleichzeitig lag das frei investierbare Kapital des Fonds bei etwa zwei Billionen Yuan. Dies teilte das Ministerium für Humanressourcen und soziale Sicherheit mit.

 

Yin Weimin, der Minister für Humanressourcen und soziale Sicherheit, sagte letzte Woche: "Ausführliche Leitlinien darüber, wie die Investitionen durchgeführt werden, werden in Kürze erwartet. Die Investitionen werden durch beauftragte institutionelle Investoren ausgeführt werden."

 

Bei einer Umfrage der Börse Shenzhen, bei der 3.874 Kleininvestoren aus 219 Städten in ganz China befragt wurden, gaben mehr als 77,5 Prozent der Befragten an, dass sie bereits mit den Investitionen des Rentenfonds gerechnet hätten. Der Schritt werde ihrer Erwartung nach eine regelrechte Liquiditätswelle über die Märkte spülen.

 

Voraussichtlich werden aber nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch die Pensionskassen selbst profitieren, da die Erträge aus Investitionen in Aktien in der Regel höher sind als die Zinsen auf Staatsanleihen oder Festgeldkonten. Kritiker sagen schon lange, dass die niedrigen Erträge aus Bankguthaben oder Anleihen nicht die steigenden Anforderungen einer schnell wachsenden älteren Bevölkerung erfüllen können.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Rentenfonds, Börse, Pension