G7 sollten nicht „gekidnappt“ werden

12.04.2016

China sagte am Montag, die G7-Gruppe würde nicht profitieren, „wenn sie von den eigennützigen Interessen bestimmter Nationen gekidnappt werden“. Beijing bezog diese Position, nachdem Tokio eine spezielle Erklärung von der Gruppe einfordern wollte, um auf China wegen der Situation im Südchinesischen Meer abzuzielen.

G7悍然干涉东海南海 日本阴谋得逞中方强烈不满

Wenn die G7 weiterhin eine große Rolle spielen wollten, sollte die Gruppe „jene Probleme behandeln, welche die internationale Gemeinschaft am meisten besorgt“, sagte der Sprecher des Außenministeriums Lu Kang bei einer regulären Pressekonferenz in Beijing.

Die G7-Außenminister von Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und den Vereinigten Staaten haben am Montag ihre zweitägige Sitzung im japanischen Hiroshima beendet. Beobachter sagten, die G7 könnte von Japan in die Irre geführt worden sein, da alle sieben Mitgliedsstaaten von der Seethematik nicht betroffen seien. Sie sagten, die Schlüsselthemen solcher Treffen sollten sich auf die Kernprobleme der globalen Agenda konzentrieren, dazu zählen die Flüchtlingssituation und die träge Weltwirtschaft. Obwohl das am Montag verabschiedete Dokument über maritime Probleme China nicht beim Namen nannte, deckt es doch Gebiete ab, in denen Länder Dispute oder maritime Probleme mit ihren Nachbarn haben. In dem Dokument heißt es, die G7 würden eine starke Opposition gegenüber einschüchternde, zwingende oder provokative unilaterale Aktionen ausdrücken, die den Status quo herausfordern und die Spannungen steigern würden.

Die japanische Tageszeitung Nikkei Shimbun schrieb, das Dokument würde auf China abzielen, während der japanische Radiosender NHK sagte, die Erklärung würde die Besorgnis der G7-Nationen über die chinesischen Aktionen in der Südchinesischen See ausdrücken. Liu Jiangyong, der stellvertretende Dekan am Institut für moderne, internationale Beziehungen an der Tsinghua Universität sagte, die G7-Außenminister sollten über wirtschaftliche Kooperationen diskutieren, bedürftigen Ländern helfen und die Flüchtlingskrise lösen. „Dennoch ist das Treffen mit einem Meilenstein für die amtierende japanische Regierung zu Ende gegangen, um neue, radikale Sicherheitsgesetze zu billigen“, sagte Liu.

Lyu Yaodong, ein Wissenschaftler für japanische Diplomatie an der chinesischen Akademie für soziale Wissenschaften sagte, das G7 Treffen sei zu einer Bühne für die politische Haltung Japans geworden, „denn Tokio schützt sein Image als Opfer eines nuklearen Angriffs und verharmlost seine Rolle als Protagonist eines Angriffkrieges.“ Tokio hat in afrikanischen Ländern Lobby-Arbeit betrieben, um eine Reform des Sicherheitskonzils der Vereinten Nationen voranzutreiben, damit Japan dort ein ständiges Mitglied werden kann. NHK Television berichtete in diesem Monat, dass der Tschad eingeladen wurde, den G7 Gipfel im Mai zu besuchen. Lyu sagte: „Das diesjährige Ministertreffen steht im starken Gegensatz zum letzten Jahr. Japan hat im letzten Jahr viele Versprechungen gemacht, um die Situation der afrikanischen Länder zu verbessern und den Aufbau dort voranzutreiben.“

Über das Wochenende haben die USA öffentlich den japanischen Plan unterstützt, um die Thematik der Südchinesischen See auf die Agenda des G7-Außenministertreffens zu bringen. Gao Hong, ein leitender Wissenschaftler für japanische Studien an der chinesischen Akademie der sozialen Wissenschaften sagte, die USA würden seit längerem Planen, ihre militärische Präsenz und die von Japan sowohl in der Ostchinesischen See und in der Südchinesischen See zu verstärken: „Dennoch hat Japan den kühnen Schritt nicht gewagt, eine gemeinsame Patrouille mit den USA in der Südchinesischen See durchzuführen. Japan weiß, dass es ein Außenseiter ist, der in der maritimen Angelegenheit nicht relevant ist.“ Außenminister Wang Yi sagte dem britischen Außenminister Philip Hammond am Samstag in Beijing, dass die G7 Außenminister „die Thematik in der Südchinesischen See nicht aufbauschen sollten“. Wang sagte, China hoffe, dass Großbritannien einen objektiven und fairen Standpunkt in der Frage einnehmen würde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: G7,China,Tokio, Japan, Südchinesisches Meer