Li Keqiang: Chinas Wirtschaft ist den Herausforderungen gewachsen

29.06.2016

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hat am Montag gesagt, dass er bezüglich der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft optimistisch sei – trotz des enormen Drucks und der zunehmenden Unsicherheiten in der Weltwirtschaft.

Li räumte ein, dass die chinesische Wirtschaft unter enormen Druck stehe und mit "Schwierigkeiten, die nicht unterschätzt werden dürfen" konfrontiert sei.

"Aufgrund der ernsten und komplizierten internationalen Wirtschaftssituation sowie über einen langen Zeitraum angesammelter, tief sitzender innenpolitischer Probleme, ist das Fundament für eine stabile Wirtschaft Chinas nicht solide", erklärte Li in Tianjin vor Wirtschaftsführern, Politikern und Wissenschaftlern aus mehr als 90 Ländern.

Bei der jährlichen Sitzung der "New Champions", auch bekannt als "Sommer-Davos", sagte Li, dass China durch die Identifizierung und Nennung seiner Schwierigkeiten zeige, dass es über die nötige Entschlossenheit und die zur Bewältigung dieser Herausforderungen erforderlichen Fähigkeiten verfüge.

"Auch angesichts des wachsenden wirtschaftlichen Drucks haben wir uns nicht zu unüberlegten Aktionen hinreißen lassen", sagte Li. Stattdessen habe China mit Nachdruck an Strukturreformen gearbeitet und neue Wachstumsmotoren gefördert, während traditionelle Wachstumsbranchen transformiert wurden.

Das Ergebnis sei, dass die Wirtschaftsstruktur des Landes zunehmend "optimiert" werde. Die Anzahl neuer Unternehmen wachse schneller als in den vergangenen zwei Jahren, der Dienstleistungssektor entwickle sich zum größten und wichtigsten Sektor der chinesischen Wirtschaft.

"Die chinesische Wirtschaft wird keine harte Landung hinlegen, und wir sind dazu in der Lage, unsere Ziele für dieses Jahr zu erreichen", erklärte Li.

Sein Land werde auch weiterhin an der Öffnung des Dienstleistungssektors sowie des verarbeitenden Gewerbes festhalten und den Renminbi innerhalb eines angemessenen Bereichs stabilisieren.

Li versprach, dass China gerechte, transparente und berechenbare Investitionsbedingungen für ausländische Investoren schaffen und die Gleichbehandlung inländischer und ausländischer Unternehmen verwirklichen werde.

"Unsere Haltung gegenüber der chinesischen Wirtschaft – gegenwärtig und zukünftig – ist optimistisch", sagte Li.

Er sagte auch, dass die britische Volksabstimmung und der letzte Woche beschlossene Brexit bereits Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte gehabt und für neue globale Unsicherheiten gesorgt hätten.

"Wir möchten eine vereinigte und stabile EU sowie eine stabiles und prosperierendes Großbritannien", sagte er.

Li erklärte, dass im Kontext der Globalisierung kein Land über seine eigene Entwicklung sprechen könne, ohne dabei das weltwirtschaftliche Umfeld miteinzubeziehen.

Er schlug eine Strukturreform, industrielle Modernisierung und effiziente Global Governance als Mittel vor, um die Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

Li versprach weiter, die Überkapazitäten in den Sektoren Stahl und Kohle auf "eine marktorientierte und rechtmäßige" Art und Weise zu verringern – und Maßnahmen zu ergreifen, um die Wiedereinstellung entlassener Stahlarbeiter und Bergleute sicherzustellen.

Gary Coleman, Senior Kundenberater bei Deloitte Consulting, sagte, dass Li bei der Förderung von Innovation und Unternehmertum sowie der Umstellung auf eine unternehmerfreundliche Politik bisher sehr konsequent gewesen sei.

"Ich war besonders an seinen Kommentaren in Bezug auf eine wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik – mit niedrigeren Steuern und einer größeren Anzahl von Sektoren, die für ausländische Beteiligungen zur Verfügung stehen sollen – interessiert", sagte Coleman.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chinas Wirtschaft