Migration

China plant Einrichtung einer Einwanderungsbehörde

21.07.2016

China plant vor Jahresende die Einrichtung seiner ersten Einwanderungsbehörde unter dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit. Bloomberg berichtete am Donnerstag, die Behörde werde errichtet, indem die Grenzkontrollbehörde und die Verwaltungsbehörde für Ein- uns Ausreise des Ministeriums zusammengelegt und erweitert werden.

Der Minister für Öffentliche Sicherheit, Guo Shengkun, der auch als Staatskommissar dient, hatte den Plan Anfang des Jahres auf einem internen Treffen über eine breitere Überholung des heimischen Sicherheitsdienstes bekannt gegeben, besagt der Bericht.

Ein anderer Insider bestätigte die Existenz eines Plans, doch erklärte gegenüber China Daily, es gebe noch keine Details. Es sei noch nicht klar, ob es eine zwischenstaatliche Organisation sei, die sich mit den Einwanderungsangelegenheiten befasse.

Die Idee einer Behörde, die auf Einwanderung spezialisiert ist, ist das neueste Anzeichen dafür, das die Wichtigkeit der Rekrutierung von ausländischen Talenten in China signalisiert: Präsident Xi Jinping sucht ausländische Talente, damit der Übergang zu einer von Konsumausgaben und Innovation geleiteten Wirtschaft erleichtert wird. Die Zentralregierung veröffentlichte im Februar ein Dokument über einen Daueraufenthalt von Ausländern, das besagte, man werde den organisatorischen Rahmen und die Verantwortungsdelegation für Einwanderungsangelegenheiten weiter verbessern. Außerdem sollen die Funktionen für Entwürfe von Vorschriften für einen Daueraufenthalt, deren Überprüfung, Genehmigung und damit zusammenhängende Dienstleistungen unter eine einzige Agentur fallen.

Wang Huiyao, der Präsident des Zentrums für China und Globalisierung, sagte, es sei ein guter Zeitpunkt für China, eine Einwanderungsbehörde zu gründen. "Ausländische Talente sind wichtig, da sie helfen, Innovation und den Aufbau neuer Unternehmen zu fördern. In den USA sind ein Drittel der Patentinhaber, nahezu die Hälfte der Gründer oder Mitgründer der 50 gelisteten Unternehmen und fast die Hälfte derjenigen mit Doktortitel in Wissenschaft und Technik Immigranten", so Wang. Zirka 600.000 Ausländer arbeiten in China, ein winziger Anteil der 1,3 Milliarden Menschen des Landes. Im Gegensatz dazu nehmen in wichtigen internationalen Städten Immigranten einen Anteil von 20 bis 80 Prozent der Bevölkerung ein, heißt es von der Internationalen Organisation für Migration. Wang sagte, eine Einwanderungsbehörde solle Verantwortungsbereiche integrieren, die derzeit auf zahlreiche Regierungsbehörden aufgeteilt sind. "Mit einer solchen Behörde könnte die Regierung ihre Arbeitseffizienz steigern und bessere Dienstleistungen für in China lebende Ausländer bieten", so Wang. "Die Behörde würde auch dabei helfen, dass das Land besser mit illegalen Einwanderern umgehen kann, eine gute öffentliche Ordnung aufrechterhalten kann und besser die Interessen von legalen Einwanderern schützen kann", so Wang.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Einwanderungsbehörde,China