Arbeitsmarkt

China prüft Erhöhung des Rentenalters

24.07.2016

Die chinesische Behörde, die für den Arbeitsmarkt und die soziale Sicherheit zuständig ist, arbeitet an einem Plan, um das Pensionsalter zu erhöhen. Dies sei nötig geworden, weil die erwerbstätige Bevölkerung zurückgeht.

Die erwerbstätige Bevölkerung wird bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf 700 Millionen Menschen sinken, sagte Li Zhong, Sprecher des Ministeriums für Humanressourcen und soziale Sicherheit, am Freitag auf einer Pressekonferenz. Nach den für das Jahr 2030 geschätzten 830 Millionen erwerbstätigen Person ist das ein "starker Rückgang".

"Daten des Nationalen Statistikamts zeigen, dass dieser Teil der Bevölkerung rückläufig ist. Im Jahr 2011 hat er mit 925 Millionen seinen Höhepunkt erreicht“, so Li weiter. Die Idee, das aktuelle Rentenalter zu erhöhen, sei vor diesem Hintergrund entstanden.

Laut Li wird die Regierung die neue Rentenpolitik erst nach und nach im ganzen Land umsetzen. "Die überarbeiteten Richtlinien werden zunächst auf Personen angewendet, die unter den derzeitigen Regeln in einem vergleichsweise frühen Alter in den Ruhestand gehen. Erst danach werden sie auf immer Menschen im ganzen Land ausgedehnt.“

Das Ministerium sei noch daran, die genauen Regeln auszuarbeiten. Danach will die Regierung ein öffentliches Feedback der Bevölkerung einholen. Die Erhöhung des Rentenalters ist umstritten, seit die Idee vor einigen Jahren aufkam, da viele Menschen von den Auswirkungen betroffen sind. Auch fürchten einige um die beruflichen Perspektiven von jungen Menschen – vor allem auch in einer sich abschwächenden Konjunktur.

Laut Li hat ein späterer Ruhestand keine negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung von jungen Menschen, da die Bevölkerung Chinas immer älter wird. Das Schrumpfen der Bevölkerung im Erwerbsalter bedeutet, dass es mehr und nicht weniger Beschäftigungsmöglichkeiten für Junge geben wird.

"Darüber hinaus werden die neuen Regeln vor allem in einigen traditionellen Sektoren wie der Fertigung umgesetzt. Junge Menschen bevorzugen hingegen Arbeitsplätze in aufstrebenden Branchen wie E-Commerce. Deswegen werden die beiden Seiten nicht kollidieren", so Li.

Zheng Dongliang, Direktor des Instituts für Arbeitswissenschaften unter dem Ministerium, bezeichnete den späteren Ruhestand sogar als eine "gute Nachricht", da auf diese Weise Chinas Potential in vollem Umfang ausgeschöpft werden könne.

Die Spanne, die Menschen in China im Arbeitsleben verbringen, sinkt, da mehr Zeit in die Ausbildung investiert wird. "Ein höheres Rentenalter bedeutet, dass die Leute länger arbeiten. Dadurch können sie mehr Wohlstand bilden und eine reiche Gesellschaft formen", sagte Zheng. Außerdem würden die Individuen nach ihrer Pensionierung eine höhere Rente erhalten. "Ein höheres Rentenalter hilft somit beiden Seiten."

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Rentenalter,Humanressourcen,Arbeitsmarkt