Fahrdienst

Fragen und Antworten zur geplanten Didi-Uber-Fusion

09.08.2016

Der Waffenstillstand – oder die Fusion, wenn man es so nennen möchte – zwischen den konkurrierenden Fahrdienstanbietern Didi Chuxing und Uber China folgte auf Jahre des scharfen Wettbewerbs. Hier ist alles, was man über die geplante Fusion wissen sollte.

Wie werden der Umsatz und die Stimmrechte beim fusionierten Unternehmen Didi-Uber geteilt?

Uber Global wird einen 5,89-prozentigen Anteil an dem fusionierten Unternehmen haben, zusammen mit Vorzugskapitalbeteiligung, was äquivalent zu einem 17,7-prozentigen Anteil ist. Die Investoren von Uber China, einschließlich Baidu Inc, werden einen 2,3-prozentigen Anteil an der Fusion erhalten. Didi-Gründer Cheng Wei und Uber-Chef Travis Kalanick werden in den gegenseitigen Vorständen sein.

Was wird aus der Uber China-App?

Didi wird nach der Fusion die Kontrolle der Marke, der Geschäfte, der Daten und der anderen Vermögenswerte von Uber China übernehmen. Doch Didi und Uber werden zwei separate Marken bleiben. Mit anderen Worten: Die beiden Apps werden weiterhin unabhängig in China betrieben.

Was wird aus den Angestellten von Uber China?

Didi hatte in einem früheren Interview erklärt, dass es Angestellte von Uber China in sein Team aufnehmen möchte. Es heißt, Uber wird seinem Team in China einen Schließungsbonus in Cash geben. Der Bonus werde einen Wert des Grundgehalts von sechs Monaten und Equity-Vesting von sechs Monaten haben, einschließlich Zuschüsse für Neueinstellungen, Bonus für Leistung und Empfehlungsbonus, wie es in den veröffentlichten Details eines vor Kurzem abgehaltenen internen Treffens bei Uber China heißt. Das Unternehmen sagte, die Hälfte des Bonus werde innerhalb einer Woche nach Abschluss der Fusion in Cash bezahlt. Die übrige Hälfte wird den Angestellten einen Monat nach der Fusion bezahlt. Nur Angestellte, die bei Didi oder Uber mindestens 30 Tage nach Unterzeichnung des Deals gearbeitet haben, sind berechtigt, die zweite Hälfte des Bonus zu bekommen.

Werden die Fahrpreise nach der Fusion steigen?

Didi erklärte in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen weiterhin den Passagieren und Fahrern für einen sehr langen Zeitraum Anreize bieten werde. Das Unternehmen werde die Verbesserung der Benutzererfahrung zu einer seiner obersten Prioritäten machen. Allerdings meinen viele Experten, dass der Hauptgrund hinter der Fusion zwischen Didi und Uber der war, dass die Investoren beider Unternehmen wollten, dass die Firmen ihren unnachhaltigen Zahlungsmittelverbrauch in China aufhören.

Wie steht die chinesische Regierung zu der geplanten Fusion?

Das Handelsministerium erklärte am Dienstag, es habe keine Unternehmenserklärung von Didi und Uber über ihren geplanten Deal erhalten. Sämtliche Unternehmen mit Geschäften in großem Maßstab, deren Fusion in ein Monopol resultieren könnte, müssen eine Unternehmenserklärung beim Handelsministerium einreichen und eine kartellrechtliche Untersuchung abwarten. Unternehmen ohne eine solche Erklärung dürfen keine Fusionen oder Übernahmen in China ausführen. Allerdings meinen Branchenexperten, dass es schwierig sei, die Größe der Geschäfte des fusionierten Unternehmens Didi-Uber zu schätzen. Weder Didi noch Uber China haben bislang einen Gewinn erwirtschaftet.

Hat die chinesische Regierung ein solches Fusionsvorhaben einmal in der Vergangenheit abgelehnt?

Nein. Aber das Fusionsvorhaben Didi-Uber ist nicht völlig vergleichbar mit anderen Industrien oder Unternehmen. Beide werden wahrscheinlich die Anforderung an die Regierung stellen, dass ihre geplante Fusion lediglich ihre Tätigkeiten kombiniert, um den Bürgern einen besseren Service zu bieten, dass es keine wirkliche Bedrohung für andere bestehende Marktteilnehmer darstelle und dass es keinen wesentlichen Unterschied für Fahrzeugbesitzer und Fahrer mache. Außerdem werden wahrscheinlich beide betonen, dass sie noch nicht profitabel sind, und dass die Fusion die Logistik verbessere und helfe, den aufkeimenden Fahrdienstsektor zu rationalisieren.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fusion,Didi ,Uber,China,Fahrpreise