Kanada hat entschlossen, sich bei der AIIB (Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank) um eine Mitgliedschaft zu bewerben. Dies verkündete der kanadische Finanzminister Bill Morneau am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Beijing. Damit wäre Kanada das erste Mitglied aus Nordamerika.

Die kanadische Mitgliedschaft werde die Entwicklung der Bank stark fördern, sagte AIIB-Präsident Jin Liqun bei der Pressekonferenz. Alle Länder, die sich an der AIIB beteiligen wollen, dürften sich gerne bewerben. „Der Entschluss Kanadas, der AIIB beizutreten, ist hoch willkommen. Dies zeigt, welches Vertrauen die Bank in den ersten Monaten aufbauen konnte.“

In einer Pressemitteilung schrieb das kanadische Finanzdepartement, dass die AIIB helfe, in Asien ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Damit bietet sie Kanada die Chance, sich weiter an multilateralen Bemühungen zum Aufbau der Infrastruktur zu beteiligen, was in Asien und anderswo zu einem Wirtschaftswachstum führt. “Kanada sucht immer Wege, um unserer Mittelklasse wie auch den Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung und Chancen zu bieten – und eine Mitgliedschaft bei der AIIB erreicht genau das“, so Morneau.

Die AIIB ist eine nichtgewinnorientierte Bank, die China initiiert hat und die offiziell im Dezember letzten Jahres gegründet wurde. Im Januar nahm sie mit 57 Gründungsmitgliedern die Arbeit auf. Ihr Kapital von 100 Milliarden US-Dollar bietet sie vor allem an für Investitionen in den Bereichen Energie, Strom, Verkehr, ländliche Infrastruktur, Umweltschutz und Logistik.

China ist heute Kanadas zweitgrößter Handelspartner. Der Handel zwischen den beiden Ländern belief sich nach kanadischen Statistiken im Jahr 2015 auf über 67 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 10,1 Prozent.