Li spricht sich gegenüber Obama gegen den Bau von THAAD aus

22.09.2016

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang äußerte bei seinem Treffen mit US-Präsident Barack Obama in New York Beijings Widerstand gegen den Plan von Washington und Seoul, in Südkorea ein fortschrittliches Raketenabwehrsystem zu installieren.

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang kommt mit US-Präsident Barack Obama in New Yok zusammen.

"Es ist zu hoffen, dass alle Parteien Maßnahmen ergreifen, die in der angespannten Situation zu einer Deeskalation führen“, sagte Li Keqiang zu Barack Obama. Die beiden trafen sich am Montag am Rande der 71. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einem Gespräch.

Zu Beginn des Jahres hatten Washington und Seoul erklärt, dass sie in Südkorea das THAAD-System (Terminal High Altitude Area Defense) installieren wollen. Dies verärgerte Beijing und Moskau, da dessen Radar eine maximale Reichweite von 2.000 Kilometer hat und tief in das Territorium von China und Russland spähen könnte.

Li sagte, China unterstütze den Plan des UN-Sicherheitsrats, auf den Atomtest von Nordkorea zu reagieren. Beijing sei weiterhin für die Denuklearisierung der Halbinsel, für die Sicherung von Frieden und Stabilität und für die Lösung des Konflikts durch Dialog und Konsultation.

Das Weiße Haus schrieb etwas später am Montag in einer Erklärung, dass Obama und Li übereingekommen seien, die "Zusammenarbeit bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu verstärken".

Laut Zhang Tuosheng, Leiter der Forschungsabteilung bei der Chinesischen Stiftung für internationale und strategische Studien, muss sich China um zwei Aufgaben gleichzeitig kümmern: China müsse weiterhin gegen den Einsatz von THAAD ankämpfen, aber auch die Zusammenarbeit mit den USA und Südkorea bei der Denuklearisierung der Halbinsel stärken.

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang kommt mit US-Präsident Barack Obama in New Yok zusammen.

"Es sollten keine Mühen gescheut werden, um die Sechs-Parteien-Gespräche wieder in Gang zu bringen. Und selbst wenn die Wiederaufnahme unwahrscheinlich ist, sollten auch andere Formen des Dialogs gefördert werden, die zu Frieden auf der Halbinsel und zur Denuklearisierung führen“, so Zhang weiter.

Jia Xiudong, ein leitender Forscher am Chinesischen Institut für Internationale Studien mit dem Schwerpunkt internationale Angelegenheiten, glaubt, dass sowohl die nordkoreanischen Atomtests wie auch der Aufbau von THAAD auf der koreanischen Halbinsel zu einer Situation führen, die im Interesse keiner der Parteien sei. Das Hauptproblem in der Atomfrage sei das gegenseitige Misstrauen zwischen den USA und Nordkorea, führte Jia weiter aus. Der einzige Ausweg sei, den Dialog fortzusetzen.

Während ihres Gesprächs berührten Li und Obama auch die Themen bilateraler Handel und Investitionen. Ebenfalls zur Sprache kamen globale Themen wie die nachhaltige Entwicklung, die Flüchtlingskrise und die Friedenssicherung.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Obama,THAAD,Südkorea,Raketenabwehrsystem