Beijing schließt das Stadt-Land-Gefälle

22.09.2016

Die ländliche Bevölkerung besaß außer einem Universitätsbesuch, dem Eintritt in die Armee oder der Arbeitsaufnahme in der staatlichen Industrie selten die Möglichkeit, in die Städte zu ziehen.

Der 59 Jahre alte Zhang Ping erinnert sich noch an die Bewunderung der übrigen Dorfbewohner, als er Eisenbahnarbeiter wurde und 1976 seinen ländlichen Hukou in einen städtischen umwandelte. Seine Familie besitzt noch immer den ländlichen Hukou im Dorf Nr. 8 der Stadtgemeinde Xihongmen in Beijings Bezirk Daxing, wo der zweite internationale Flughafen der Hauptstadt gebaut wird.

“Der städtische Hukou bedeutete, sich nie wieder auf den Feldern abmühen zu müssen“, sagte Zhang.

Seit etwa der Hälfte des vorigen Jahrhunderts bestanden und erweiterten sich große Unterschiede zwischen der städtischen und ländlichen Bevölkerung in Bezug auf Sozialfürsorge und Rechte. Städtische Arbeiter wurden für ihre medizinischen Ausgaben entschädigt und bekamen Pensionen, während die Bauern kein Anrecht auf solchen Luxus hatten.

Einige Jahrzehnte später, als die Ernährung der 1,3 Milliarden Menschen des Landes bei sehr beschränkten Bodenressourcen zum zentralen politischen Problem wurde, fühlten sich die Bauern mit Land privilegierter und zeigten selten Interesse daran, Stadtbewohner zu werden. Die Landwirtschaft erhält Subventionen, und die Verpachtung des Ackerbodens bringt ebenso Geld.

Der 34 Jahre alte Sohn von Zhang, Zhang Hongliang, ist glücklich mit seinem ländlichen Hukou. Laut eines 30-jährigen Vertrages zwischen seiner Familie und dem Dorf werden ihnen für die kommerzielle Nutzung ihres Ackerbodens 25.000 Yuan (3.366 Euro) Pachtzins pro Person und Jahr gewährt. Der Vater erhält mit seinem städtischen Hukou nichts.

„Der Pachtvertrag besitzt noch eine Laufzeit von 18 Jahren. Ich weiß nicht, ob ich nach der Aufhebung meines ländlichen Hukous das Geld weiterhin bekommen werde“, sagte Zhang Junior.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Hukou,Beijing,Landwirtschaft,Ackerboden