Die lang erwartete Börsenverbindung Shenzhen—Hongkong wird voraussichtlich Anfang November offiziell in Betrieb gehen. Dies sagte Charles Li Xiaojia, Geschäftsführer der Hongkong Exchanges and Clearing Limited– HKEx, am Mittwoch.

Die vom Staatsrat im August genehmigte Börsenverbindung ist die zweite direkte Verbindung zwischen den Börsenmärkten Hongkongs und dem Festland. Die Börsenverbindung Shanghai—Hongkong war bereits im November 2014 an den Start gegangen.

Li sagte, dass die Vorbereitungen fast abgeschlossen seien. Entsprechende Informationen würden innerhalb von zwei Tagen bekanntgegeben, damit sich die Broker darauf vorbereiten können. Eine umfassende Inspektion werde in ein paar Wochen durchgeführt und "ein glücklicher Tag" ausgewählt werden, um die Verbindung Anfang November offiziell zu eröffnen.

Angeregt durch die Nachrichten stiegen am Mittwochnachmittag die Kurse der Aktien, die sowohl in Shenzhen als auch Hongkong an der Börse gehandelt werden, deutlich an.

Li stellte fest, dass die Börse Hongkongs dem Schutz der Interessen der Minderheitsgesellschafter große Aufmerksamkeit schenke – vor allem bei Investoren vom Festland, da diese nicht viel vom Hongkonger Aktienmarkt wüssten und ein anderes Investitionskonzept hätten.

Ran Linghao, QDII Portfolio Manager beim Shenzhen Dacheng Fonds, sagte, dass die neue Verbindung seiner Meinung nach eine positivere Reaktion des Marktes hervorrufen werde, als das seinerzeit bei der Verbindung zwischen den Börsen Hongkongs und Shanghai der Fall gewesen sei.

Darüber hinaus sei ein weiterer Vorteil der neuen Verbindung, dass sich der Wert der H-Aktien nach der ersten Börsenverbindung spürbar angepasst habe, sagte Ran.

Auch Yang Delong, Chefökonom des Shenzhener Qianhai First Seafront Fonds, sagte, dass der Wert der A-Aktien früher etwa um 50 Prozent über dem der H-Aktien gelegen habe. Seit der ersten Börsenverbindung aber sei dieser Wert auf 20 Prozent gefallen.

Das Verhältnis werde nach der zweiten Börsenverbindung weiter sinken, sagte Yang, wobei die Kluft aber nicht vollständig verschwinden werde.