Galaxy Note 7

Chinesische Handys werden beliebter

25.10.2016

Die anhaltenden Probleme mit dem Samsung Galaxy Note 7 bewegen nach Angaben von Analysten immer mehr Kunden dazu, von Samsung zu heimischen Herstellern zu wechseln und unterstreichen die großen Probleme, vor denen ausländische Smartphone-Anbieter in China angesichts der schnellen Aufholjagd einheimischer Marken wie Huawei und Oppo stehen.

Von 57.000 chinesischen Internetusern, die vom Forschungsinstitut Penguin Intelligence im September befragt wurden, gaben 7,2 Prozent an, ein Samsung-Smartphone kaufen zu wollen, während für 38 Prozent Huawei die erste Wahl für ihr nächstes Handy war. "Wir haben bereits einen Verkaufsrückgang für die gesamte Produktpalette von Samsung festgestellt, einschließlich seiner Premium-Handys sowie günstiger Modelle und Mittelklassegeräte", erklärte Jin Di, Forschungsleiterin bei International Data Corp China (IDC).

Das südkoreanische Unternehmen, das im zweiten Quartal dieses Jahres einen Marktanteil von weniger als 7 Prozent in China aufwies, werde wahrscheinlich einen weiteren Lieferrückgang hinnehmen müssen, fügte sie hinzu.

Da die chinesischen Smartphone-Hersteller ihre Hard- und Software kontinuierlich verbessern würden, würden die ausländischen Unternehmen an Glanz verlieren, erklärte Nicole Peng, Forschungsdirektorin des Shanghaier Beratungsunternehmens Canalys.

Einheimische Unternehmen haben einen Anteil von 85 Prozent an Chinas Smartphone-Markt, und diese Zahl werde innerhalb eines Jahres wahrscheinlich auf 90 Prozent steigen, ergänzte sie.

Auch Apple kämpft beispielsweise mit einem Umsatzrückgang. Das neueste Modell, das iPhone 7, sorgte, anders als der Verkaufsstart früherer Versionen, für wenig Begeisterung bei chinesischen Verbrauchern.

Über 70 Prozent der 57.000 befragten Verbraucher aus China gaben an, dass sie kein iPhone 7 kaufen würden und führten geringe Verbesserungen und den hohen Preis als wichtigste Gründe dafür an.

Mit einem gemeinsamen Marktanteil von 47 Prozent waren Huawei, Oppo und Vivo nach Angaben von IDC im zweiten Quartal die stärksten drei Marken in China.

Samsung tauchte in diesem Quartal kaum in den chinesischen Marktrankings auf, Apple lag an fünfter Position. Dies bedeutet eine drastische Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren, als die beiden Unternehmen den größten Smartphone-Markt der Welt dominierten.

Obwohl Apple und Samsung immer noch über eine große Präsenz im Segment der Smartphones über 3000 Yuan verfügen würden, würden ihnen heimische Unternehmen Marktanteile abgraben, erklärte James Yan, Forschungsdirektor bei Counterpoint Technology Market Research.

"Es sind chinesische Anbieter, nicht ausländische Unternehmen, die aktiv mit neuen Technologien experimentieren, die bei heimischen Verbrauchern Anklang finden, wie z. B. drahtloses Aufladen, größere Speicher und Telefone, die diverse Betreiber unterstützen“, erläuterte er.

Apple bot beispielsweise bis zum iPhone 7 Plus, das im vergangenen Monat vorgestellt wurde, keine Dualkameras an. Damit war das Unternehmen rund ein halbes Jahr langsamer als Huawei mit seinem P9, das über ein Leica- Doppelobjektiv verfügt.

Oppo und Vivo verzeichneten in kleineren Städten große Umsatzsteigerungen, nachdem sie Promis für ihre Geräte werben ließen und ein großes Geschäftsnetz zum Verkauf ihrer Smartphones aufgebaut hatten.

"Da sich der chinesische Markt für Smartphones der Sättigung nähert und vor allem durch User, die ihre Telefone wechseln, angetrieben wird, verlangen Verbraucher in den dritt- bis fünftrangigen Städten ebenfalls nach hochwertigen Handys, und die meisten von ihnen haben sich dabei für einheimische Marken entschieden," erklärte Peng, Forschungsleiterin bei Canalys.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Smartphone-Krieg,Chinesische Marken,Samsung,Huawei,Oppo