Mindestens 172 Gefangene brechen in Haiti aus

25.10.2016

Mindestens 172 Sträflinge brachen im Westen von Haiti aus einem Gefängnis aus, berichteten lokale Medien am Sonntag. Bei einem damit verbundenen Schusswechsel wurden zwei Menschen getötet.

Die Häftlinge meuterten am Samstagnachmittag in einem Gefängnis in Arcahaie, einer Stadt nordwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince. "Die Gefangenen brachen in einen Bereich ein, der normalerweise von den Wachen benutzt wird und erbeuteten mindestens fünf Pistolen und andere Waffen", schrieb die Tageszeitung Haiti Libre.

Das Blatt zitierte den Gefängnisdirektor Heurtelou Paul Colson mit der Aussage, dass 172 der 266 Insassen die Flucht gelang. Ein Sträfling stürzte beim Versuch, eine Mauer zu überwinden, in den Tod. Bei einem Feuergefecht wurde ein Polizist getötet. Je zwei weitere Polizisten und Flüchtige wurden verletzt.

Laut Camille Edouard Jr., dem Justizminister von Haiti, steckte ein verurteilter Kidnapper namens Yvener Carelus hinter der Meuterei. Dieser soll die Flucht gemeinsam mit einigen Mittätern von Innen geplant haben. Carelus war zuvor in Croix-des-Bouquets eingesperrt, wo im Jahr 2014 etwa 200 Insassen einen ähnlich heftigen Aufstand begannen.

Sondereinheiten der Nationalen Polizei von Haiti fahnden nach den Flüchtigen und haben rund um die Anlage Straßensperren eingerichtet. Dass die Sträflinge im Gefängnis keine Uniform tragen müssen, erschwere die Suche, schrieb die Zeitung.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Haiti,Sträfling