Atomkraftwerk

Nukleartechnologie als Chinas jüngste „Visitenkarte“

07.12.2016

„Pakistan ist ohne Zweifel ein Land mit einem Energiedefizit und hängt traditionell von der Wasserkraft ab, deren Kapazität in den letzten Jahren abgenommen hat. Jeden Tag gibt es einen Elektrizitätsmangel von einigen 4.000 Megawatt“, sagte Ejaz Hussain, Leiter der Abteilung für soziale Wissenschaften an der Iqra University Islamabad. Er besucht gegenwärtig als Gastvortragender die University of California, Berkeley und gab der Global Times am Montag ein Interview. Hussain sagte auch, unter den Bedingungen der CPEC würden einige chinesische Unternehmen in Thermal-Energieprojekte in Pakistan investieren. „Chinesische Unternehmen tun dies, um Pakistan dabei zu helfen, den Energiebedarf zu decken und Geld mit verschiedenen Thermal- und Nukleartechnologien zu verdienen, was vom industrialisierten Europa und den USA abgelehnt wurde.“

„Die Errichtung der Nukleareinheit Hualong 1 in Karachi ist ein großartiges Beispiel für die zukünftigen Exportbemühungen der dritten Generation chinesischer Nukleartechnologie“, sagte Lin Boqiang, Direktor am China Center for Energy Economics Research an der Universität von Xiamen in einem Interview mit der Global Times am Montag. Lin sagte, es sei sehr wahrscheinlich, dass die chinesische Nukleartechnologie in Zukunft verstärkt gebraucht werden könnte, vor allem in entwickelten Gebieten sowie entlang der „Gürtel und Straße“ Route. Die Technologie sei sowohl sicher als auch leistbar, verglichen mit den Technologien der dritten Generation wie EPR, die von der Areva NP entwickelt wurde, Electricite de France oder Siemens oder das Projekt AP1000 von Westinghouse Electric Company. Wie die chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge wird die Nukleartechnologie in Zukunft wohl eine weitere „Visitenkarte“ für China, bemerkte Lin.

Nukleare Bedenken

Hussain merkte an, dass die Energie-Kooperation China-Pakistan stabil geblieben sei, und dies trotz der Bedenken, die von heimischen humanitären und grünen Organisationen geäußert wurden. Sie riefen dazu auf, dass solche Reaktoren in nicht-bevölkerten Gebieten errichtet werden sollten und sich stattdessen auf erneuerbare Energien zu verlegen. „Nukleare Kraftwerke, speziell jene in der Nähe von Karachi, stellen eine Gefahr für die Stadt dar, wenn sie von einem Tsunami oder einer Terror-Attacke getroffen werden. Karachi wurde in der Vergangenheit von Terroristen attackiert und ist politisch und sicherheitstechnisch instabil. Pakistanische Behörden müssen solche Nuklearanlagen in weniger bevölkerten Gebieten errichten und sich in Richtung Fusions-basierter Nukleartechnologie und –energie bewegen“, merkte Hussain an. International hat China ebenfalls eine Rolle zu spielen, wie Hussain sagte. „Sowohl Indien als auch Pakistan suchen um die Mitgliedschaft in der Nuclear Suppliers Group (NSG) an. Meiner Meinung nach sollten China und die USA gemeinsam auf die beiden Mächte einwirken, damit die feindlichen Beziehungen zwischen Indien und Pakistan stabilisiert werden können. Die beiden können die mit Nuklearwaffen ausgerüsteten Erzrivalen in Südasien dazu drängen, gemeinsam der NSG beizutreten oder es bleiben zu lassen. Ein Mittelweg wird eine strategische Gefahr in Asien und darüber hinaus auslösen“, sagte Hussain.

      1   2  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nukleartechnologie,China,Visitenkarte,Hochgeschwindigkeitszüge