Hartes Durchgreifen in Tourismusbranche

Klassifizierung von 107 Sehenswürdigkeiten widerrufen

07.12.2016

Chinas Staatliche Tourismusbehörde (NTA) hat am Montag verkündet, die offiziellen Bewertungen von 107 Sehenswürdigkeiten widerrufen zu haben. Das umfangreiche Durchgreifen ist offenbar Teil der Maßnahmen zur besseren Regulierung der Tourismusindustrie des Landes.

Nach den von der NTA im Jahr 2004 ausgegebenen Bewertungsstandards erhalten Chinas Touristenattraktionen nach der Begutachtung der Qualität ihrer Einrichtungen, der allgemeinen Sicherheit, des Managements und des Services Bewertungen, die von der Kategorie A, der niedrigsten Einstufung, bis hin zur Kategorie 5A, der höchsten Klassifizierung, reichen.

Auf einer Pressekonferenz in Beijing teilte die Behörde am Montag mit, dass nach der Aberkennung der Bewertung von zehn Sehenswürdigkeiten der Kategorie 4A im Oktober weiteren 45 Sehenswürdigkeiten ihre Klassifizierung entzogen worden sei, so dass sie jetzt ohne Bewertung dastehen. Bislang sind insgesamt 367 Sehenswürdigkeiten der Kategorie 4A und darunter sanktioniert worden, darunter 107 Attraktionen der Kategorie A, die ihre Einstufung verloren.

Touristenattraktionen in Nordchina wurden dabei am härtesten bestraft. Die Einstufung von vier Sehenswürdigkeiten der Kategorie 4A in der Provinz Jilin im Nordosten Chinas wurde im Oktober widerrufen, in den Provinzen Heilongjiang und Liaoning verloren acht weitere Touristenattraktionen ihre Klassifizierung.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Kategorie 4A, deren Klassifizierung aufgehoben wurde, zählen der Minderheitenpark im Beijinger Stadtbezirk Chaoyang, der Ferienort Binhai in Tianjin und das Tibet-Museum.

Darüber hinaus wurden sechs Sehenswürdigkeiten in Beijing, einschließlich des Shichahai-Parks und des Mauerabschnitts von Badaling, verwarnt.

Die Sehenswürdigkeiten wurden aufgrund ihres schlechten Managements und Services bestraft. Bei einigen seien beispielsweise Sicherheitsprobleme und das Fehlen grundlegender Einrichtungen festgestellt worden, sie hätten keine ausreichenden sanitären Einrichtungen zur Verfügung stellen oder Ressourcen angemessen schützen können, teilte die NTA mit. Die Behörden würden in Zukunft überarbeitete Vorschriften zur Bewertung von Sehenswürdigkeiten sowie landesweite Standards veröffentlichen, hieß es weiter.

"Dies ist zwar nicht das erste Mal, dass die NTA Sehenswürdigkeiten die Einstufung in die Kategorie A aberkannt hat, doch das umfangreiche Durchgreifen zeigt, dass die Tourismusbehörden die Regulierung der Branche nun ernster nehmen und entschlossen sind, harte Strafen für Verstöße zu verhängen“, erklärte Su Haopeng, Reiserechtsexperte an der Universität für Außenwirtschaft und Handel in Beijing, gegenüber der Global Times.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Sehenswürdigkeiten,Tourismus