Neues Gesetz

Investoren aus dem Ausland erhalten besseren Marktzugang

08.12.2016

Chinas Regierung plant eine weitere Öffnung seines Marktes für ausländische Investitionen. Die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform gab am Mittwoch bekannt, sie habe die Einschränkungen bei ausländischen Investitionen in die Sektoren Tourismus und Unterhaltung aufgehoben. Damit werden besipielsweise Investitionen in Golfplätze, Naturschutzgebiete oder Freizeitparks ermöglicht. Auch im produzierenden Gewerbe werden Restriktionen aufgehoben, zum Beispiel beim Bau von Motorrädern oder der Getreideverarbeitung.

Damit wird die Zahl der Wirtschaftssektoren, die nicht für ausländische Investitionen zugänglich sind, von 93 auf 62 reduziert. Seit ihrer Einführung im Jahr 1995 war die Liste fünfmal überarbeitet worden.

Reformen sollen ausländisches Kapital anlocken

„In der Vergangenheit wollte die Regierung einheimische Unternehmen vor der starken ausländischen Konkurrenz schützen, doch dies ist jetzt nicht mehr notwendig“ sagte Bai Ming, ein Forscher an der Chinese Academy of International Trade and Economic Cooperation der Global Times.

Ausländisches Kapital könnte sogar dabei helfen,das Wirtschaftswachstum bestimmter Branchen zu stimulieren, die noch Entwicklungsbedarf hätten, sagte Deng Tishun, ein Analyst der Schweizer Bank UBS.

Durch die Lockerung der Investitionsbestimmungen soll ausländisches Kapital in China gehalten werden. Denn durch die anstehende Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank Fed könnten amerikanische Auslandsinvestitionen zurück in die USA verlagert werden, meinte Song Ding, ein Marktbeobachter beim China Development Institute. „Wir stehen an einem Wendepunkt der Globalisierung. Diese Maßnahme könnte Chinas Willen unterstreichen, sich weiter der Weltwirtschaft zu öffnen.“ Nach Statistiken des chinesischen Handelsministeriums, die im November veröffentlicht worden waren, waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 Auslandsinvestitionen von 95 Milliarden US-Dollar nach China geflossen.

Chinesische Industriestandards werden nicht aufgeweicht

Doch die Aufhebung der Sanktion bedeute nicht, dass es keinerlei Einschränkungen mehr gäbe, sagte Bai Ming. Für ausländische Investoren würden weiterhin, genauso wie für inländische Geldgeber, detaillierte Industriestandards gelten.

Obwohl Chinas Regierung versuche, für mehr Investitionen in das produzierende Gewerbe zu werben, bevorzugten internationale Geldgeber den Dienstleistungssektor, berichten Experten. Lokale Fahrzeughersteller benötigten demnach zahlreiche Technologien wie zum Beispiel Brennstoffzellen, doch manche ausländischen Unternehmen zögerten bei der Kooperation mit chinesischen Partnern, meint Feng Shiming, ein Analyst von Menutor Consulting.

„Einer der Gründe ist Chinas laxer Schutz geistiger Eigentumsrechte. Ein weiterer die instabilen Beziehungen mit Hochtechnologieländern wie den USA und Japan“, sagte Feng der Global Times.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Öffnung,Markt,ausländische Investitionen