Behördenvertreter hatten in der vergangenen Woche einige Plattformbetreiber besucht, bei denen der Bitcoin gehandelt wird und sich dabei genau über die Funktionsmechanismen des dezentralen Zahlungssystems informiert. Insbesondere interessierten sie sich dafür, wann der Bitcoin im Wert steigt oder fällt, sagte ein Plattformbetreiber der Shanghai Daily.

Vor allem Fragen nach der Transparenz des Handels mit der Digitalwährung, des Missbrauches für illegale Zwecke, des Anlegerschutzes sowie der Preisstabilität bei steigender Nachfrage weckten das Interesse der Behörde.

Starke Volatilität des Bitcoin bereitet China Sorgen

In den vergangen Wochen war der Bitcoin Wertschwankungen von mehr als 30 Prozent ausgesetzt. Am 5. Januar erreichte der Kurs einen Höchstand von 8.700 Yuan, am folgenden Tag stürzte er um 15 Prozent ab.

„Manche Plattformen setzen den Handel aus, wenn die Wertschwankungen zustark ausfallen. Für Investoren kann das erheblich Verluste zur Folge haben, weil sie ihre Währungsbestände nicht rechtzeit verkaufen können“ sagte Ma Yuanchuan, ein Bitcoin-Händler aus Shanghai.

Das China Securities Journal zitierte am Montag einen Investor, der angab, nach starken Verlusten der Digitalwährung keinen Zugang zur Handelsplattform huobi.com mehr zu haben. Dadurch sei ihm ein Verlust von einer Million Renminbi entstanden. Huobi führte das Problem auf eine technische Fehlfunktion zurück.

Die Zweigstelle der chinesischen Notenbank in Shanghai warnte am Freitag vor den Risiken der digitalen Geldeinheit. Die virtuelle Währung sollte nicht als frei handelbare Währung betrachtet werden. Investoren sollten sich der hohen Risiken bewusst sein.

Auch der Bitcoin-Forscher Brian Forde von der MIT Sloan School of Management im amerikanischen Cambridge warnte auf einer Konferenz in Shanghai vor den Risiken des dezentralen Zahlungsystems. Menschen ohne tieferes Verständnis der verschlüsselten Währung sollten den Handel mit Bitcoin meiden.