Luftqualität

Kohle wird für hohe Schwefeldioxid-Werte verantwortlich gemacht

11.01.2017

Behörden in Shanxi reagieren auf Zorn der Öffentlichkeit wegen schlechter Luftqualität.

Umweltbehörden in der nordchinesischen Provinz Shanxi erklärten, dass die extrem hohe Dichte von Schwefeldioxid (SO2) vergangene Woche hauptsächlich durch die Verbrennung von Kohle in Haushalten verursacht worden sei, nachdem die Öffentlichkeit mehrere Tage Kritik an der starken Luftverschmutzung geübt hatte. Die Dichte an SO2 in der Luft in Linfen in Shanxi erreichte am 4. Januar bis zu 1.303 Mikrogramm pro Kubikmeter, was 21 mal höher ist als der nationale Standard und vergleichbar mit der Smog-Katastrophe in London 1952. Die SO2-Dichte in Linfen war 65 mal höher als die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Dichte, die zwanzig Mikrogramm pro Kubikmeter innerhalb von 24 Stunden für die menschliche Gesundheit beträgt. „Die hohe Dichte von SO2 kann direkt zu Vergiftungen führen, weil das SO2 in verschiedene Formen von Schwefel mit Wasser überführt werden kann, und es ist auch eine Quelle für PM 2,5, also Luftpartikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer im Durchmesser sind und ein schwerer Luftschadstoff“, so Wang Gengchen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Athmosphärenphysik unter der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber Global Times.

Das Umweltamt Linfen sagte unter dem großen Druck der Öffentlichkeit, dass die übermäßigen Emissionen hauptsächlich durch den Haushalts- und industriellen Gebrauch von Kohle verursacht würden, während die geografische Lage der Stadt ebenfalls ungünstig für die Dispersion von Schadstoffen sei, berichtete das Nachrichtenportal thepaper.cn am Montag. Zhang Wenqing vom Umweltamt der Stadt sagte, dass 70 Prozent der SO2-Emissionen in der Stadt durch die Verbrennung durch Haushalte verursacht werden, da die Überwachung der Schadstoffe zeigt, dass der tägliche Höhepunkt von 8 Uhr bis 11 Uhr ist. Mehr als 100.000 Haushalte in der und um die Stadt verwendeten Kohle zum Heizen, so Zhang.

Lin Boqiang, Direktor des Chinesischen Zentrums für die Forschung über Energiewirtschaft an der Universität Xiamen, erklärte gegenüber Global Times, dass Shanxi einen Anteil von einem Drittel der Kohleproduktion in China einnehme. Der wichtigste Schritt, um großen Mengen an Schwefeldioxidemissionen vorzubeugen, sei es, den Gebrauch von Kohle durch Haushalte zu kontrollieren und Kohle in der Heizperiode durch Elektrizität oder Naturgas zu ersetzen. “China sollte die Nutzung von sauberer Energie ausweiten, da Kohle einen Anteil von nahezu 63 Prozent der gesamten landesweiten Energieressourcen einnimmt. Mit dem jetzigen Tempo wird es rund 40 Jahre dauern, um den Kohlekonsum auf 30 Prozent zu reduzieren“, so Lin. Während des Zeitraums 2016 bis 2020 soll der Anteil von Kohle am Energiemix unter 58 Prozent gebracht werden. Das Ziel ist es, dass der Anteil nicht-fossiler Quellen mehr als 15 Prozent des gesamten Energiekonsums des Landes einnimmt, heißt es von der Nationalen Energieverwaltung.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Luftqualität,Schwefeldioxid,Kohle,Haushalte