Audi bremst SAIC-Vereinbarung

19.01.2017

Der deutsche Autohersteller Audi AG wird seine Pläne, gemeinsam mit der SAIC Motor Corp Ltd Fahrzeuge zu bauen und zu verkaufen, zumindest für dieses Jahr aufgeben. Damit soll der bestehende Partner FAW Group Corp gestärkt und Händler, die sich Sorgen um ihre Profitabilität machen, beruhigt werden.

Jochem Heizmann, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group China, sagte am Dienstag, 2017 werde bezüglich der möglichen Zusammenarbeit nichts passieren.

"Keine Verkäufe, keine Produktion. Nichts in diesem Jahr", sagte er.

Weiter sagte er, oberste Priorität hätten momentan die Festigung der langfristigen Zusammenarbeit mit FAW bei Audimodellen und die Sicherstellung der Profitabilität der bestehenden Händler.

Diese Maßnahmen sind die Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit mit SAIC. "Das ist die notwendige Reihenfolge", sagte er.

Audi China hatte geplant, die Verkaufsgespräche bis Ende März wieder aufzunehmen. Sie waren im November wegen Klagen der Händler unterbrochen worden.

Audi und SAIC hatten im November eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese führte umgehend zu Klagen bestehender Händler, die fürchteten, ein separates Vertriebsnetz würde ihre Profitabilität weiter einschränken.

Audis derzeitiges Vertriebsnetz aus 457 authorisierten Händlern in mehr als 190 Städten ist bereits das größte seiner Art in China für einen Premium-Autobauer, und Dutzende weitere sind geplant.

"Die Händler machen sich Sorgen um die Profitabilität. Sie haben nichts gegen ein zweites Joint Venture", sagte Heizmann.

Heizmanns Anmerkungen erfolgten einen Tag, nachdem ein zehnjähriger Rahmenvertrag zwischen Audi und FAW unterzeichnet worden war, der eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise bei Fahrzeugen mit neuartigen Antrieben und bei Mobilitätsdiensten, umfasst.

Autoanalyst Zhang Zhiyong sagte, die Maßnahme diene dazu, die Botschaft von Audi zu vermitteln, es wolle sich nicht von FAW abwenden, wenn es eine Zusammenarbeit mit SAIC vereinbart.

John Zeng, Geschäftsführer von LMC Automotive Consulting Shanghai, sorgt sich jedoch darüber, dass ein Netzwerk, das die Modelle von zwei Autoherstellern verkauft, Managementprobleme bereiten könnte, weil es schwierig sein könnte, die Leistung der Händler zu bewerten.

Audi hat im vergangenen Jahr 589.000 Fahrzeuge in China verkauft. Es behält damit seine führende Position auf dem weltgrößten Automarkt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Audi,SAIC,Auto