Vier Top-Prioritäten für Chinas Bildungswesen im 13. Fünfjahresplan

20.01.2017

Bis 2020 sollen die Bildungsgerechtigkeit, Bildungs- und Unterrichtsreformen, Optimierung der Strukturen sowie die Öffnung und Kooperation des Bildungswesens auch im internationalen Rahmen gefördert werden.

Am 28. Dezember des vergangenen Jahres hat die chinesische Regierung auf der exekutiven Sitzung des Staatsrats den 13. Fünfjahresplan des nationalen Bildungswesens gebilligt, der die Bildungsentwicklung von 2016 bis 2020 umfasst und damit die Weichen für die chinesische Bildung in den kommenden fünf Jahren gestellt hat. Laut des Informationsbüros des chinesischen Staatsrats wurden im 13. Fünfjahresplan vier Top-Prioritäten gesetzt:

1. Förderung der Bildungsgerechtigkeit

Die allererste Priorität im 13. Fünfjahresplan des chinesischen Bildungswesens ist die Förderung der Bildungsgerechtigkeit. Dafür sollen Maßnahmen in drei Handlungsfeldern getroffen werden, unter anderem Garantie der grundlegenden Bildung, Behebung des Bildungsdefizits und Förderung der Bildungsgerechtigkeit. Vor allem muss die grundlegende öffentliche Bildung überall garantiert werden. Der Plan hat ein verbindliches Ziel gesetzt: Das Verhältnis von Anfänger- und Absolventenzahlen bei der Schulpflicht soll von 93 Prozent im Jahr 2015 auf 95 Prozent im Jahr 2020 steigen.

Die ausgewogene Entwicklung der Bildung in China soll vorangetrieben werden. Da die Bildungsressourcen bis jetzt nicht gleich verteilt sind, sollen mehr Bildungsinvestitionen nach Mittel- und Westchina, in finanziell schwächere Regionen, in die von nationalen Minderheiten bewohnten Gebiete und Grenzgebiete fließen. China wird sich entschlossen darum bemühen, den Abstand zwischen armen und reichen Regionen zu verringern, indem man standardisierte Schulen aufbaut. Die Bildung in ländlichen Gebieten soll verbessert werden, indem man die Bildungsinvestitionen auf dem Land erhöht und ein Unterstützungsprogramm für dortige Lehrkräfte durchführt, damit der Lehrkräftemangel auf dem Land behoben wird. Für die Schulen in finanziell schwächeren Regionen wird ein Hilfsprogramm im Rahmen von Partnerschaften eingeführt, durch welches sie Unterstützung von ihren Partnerschulen erhalten.

Behinderte Kinder und Jugendliche, Schüler und Studierende aus armen Familien, Kinder von Wanderarbeitern in Städten sowie zurückgelassene Kinder sollen nach dem Plan bessere und gerechte Bildungschancen bekommen. Der vom Bildungsministerium veröffentlichte 13. Fünfjahresplan zur Armutsbekämpfung durch Bildung betont, dass Bildung eine Maßnahme zur Armutsbekämpfung ist und Armut wirksam und präzise bekämpft werden soll. Vier Ziele müssen realisiert werden: Bildungszugang für jeden, Aneignung praktischer Fertigkeiten, Hoffnung für jede Familie und Unterstützung für jede Kreisstadt.

2. Förderung der Bildungs- und Unterrichtsreformen

Die Schulen sollen das Recht haben, ihre Schule eigenständig zu betreiben. Die allgemeinbildenden Oberschulen, die über entsprechende Rahmenbedingungen verfügen, dürfen ein neues Kurssystem einführen, das sich von dem traditionellen Klassensystem unterscheidet. Das heißt, die Schüler bleiben nicht stets in derselben Klasse, sondern dürfen sich nach gewissen Regeln ihre eigenen Schulfächer zusammenstellen, die aus Hauptfächern und Wahlfächern bestehen. Dadurch könnte theoretisch der Stundenplan von jedem Oberschüler anders aussehen.

Es wird angestrebt, ein modernes Berufsbildungssystem zu etablieren, um den Fachkräftemangel zu beheben und die Umstrukturierung des chinesischen Wirtschaftsmodells zu unterstützen. Dieses Modell soll die Zusammenarbeit von Industrie und Ausbildung intensivieren. China wird entsprechende Maßnahmen ergreifen, um das Interesse der Unternehmen an der Gestaltung der Berufsbildung zu wecken und sie effizient in den Berufsbildungsprozess einzubeziehen.

Neue Hochschulbildungsressourcen sollen bevorzugt in die neuen Urbanisierungsgebiete und industriellen Ballungsräume einfließen. Auf der Suche nach einem Bachelor-System mit Gleitstudienzeit, Leistungspunkten und der Kombination von Hauptfächern und Nebenfächern soll schrittweise ein auf drei Arten von Bewertungskriterien basiertes Zulassungssystem für allgemeinbildende Oberschulen, Hochschulen und Universitäten eingeführt werden. Zu den drei Arten von Bewertungskriterien gehören Leistungen durch die Lern- und Studienzeit hindurch, Leistungen einer einheitlichen Prüfung und Bewertung der Kompetenz.

Auf rechtlicher Grundlage soll das Gehalt der Lehrkräfte garantiert und erhöht werden. Die besten Köpfe sollen für das Bildungswesen gewonnen werden. Die Politik räumt mehr Autonomie und Freiheit für Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen ein, indem man Forschungsführungskräften mehr Einfluss außerhalb ihres Fachbereichs auch im Bereich Personalwesen und Finanzen gewährt und die Teilhabe von Forschern am Profit anhand ihrer Leistungen steigert.

Die Eliteuniversitäten werden weiterhin gefördert, damit sie Weltniveau erreichen können. In den kommenden Jahren werden sich die Top-Universitäten bemühen, ins Projekt „Doppelt erstklassig“ (Universitäten und Disziplinen der Weltklasse) aufgenommen zu werden. Dieses Projekt soll die Eliteuniversitäten bildungspolitisch und finanziell unterstützen, damit sie im globalen Ranking nach vorne rücken und international konkurrenzfähig werden.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Bildungsgerechtigkeit,13. Fünfjahresplan