China begrenzt Investitionsmöglichkeiten seiner Staatsunternehmen im Ausland

20.01.2017

China wird eine "rote Linie" ziehen, die es seinen 102 großen, staatseigenen Unternehmen untersagt, im Ausland in Immobilien, Eisenerz, Erdöl- und NE-Metalle zu investieren. Dies sagten Vertreter der Aufsichtsbehörde für staatliche Vermögenswerte am Mittwoch.

Als Teil der Reform der Staatsunternehmen hat die Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (Engl. "State-Owned Assets Supervision and Administration Commission", SASAC) zwei Dokumente veröffentlicht, die die Möglichkeiten und Grenzen der Investitionen von Staatsunternehmen bezüglich Verfahren, Risikokontrolle und Rechenschaftspflicht in inländischen und ausländischen Märkten klären sollen.

Huang Danhua, die stellvertretende Vorsitzende der SASAC, sagte, dass die Kommission eine Negativliste erstellt habe, die die Branchen kategorisiert, in denen Staatsunternehmen nicht investieren dürfen. Gleichzeitig würden die Sektoren festgelegt, die näherer staatlicher Aufsicht bedürfen.

Eine Negativliste definiert die Sektoren, die für Investitionen weiterhin geschlossen sind. Bereiche, die nicht auf der Liste stehen, gelten als für Investitionen offen.

Investitionen in stark die Umwelt verschmutzende Industrien, Energie- und Bergbauunternehmen, die die Umwelt schädigen oder solche, die durch die Schwankungen der globalen Rohstoffpreise beeinflusst werden, sollen entweder verboten oder von den Regulierungsbehörden streng überwacht werden.

Darüber hinaus dürfen Staatsunternehmen nicht in Unternehmen investieren, in deren Branche sie nicht spezialisiert sind. Sie müssen mit anderen Unternehmen aus ebendieser Branche zusammenarbeiten, wenn sie in ein solches Unternehmen investieren wollen, heißt es in den Dokumenten.

"Die SASAC fördert Investitionen der Staatsunternehmen in schnell wachsende Sektoren, einschließlich Hochgeschwindigkeitseisenbahnen, Kernenergie und Hochspannungsanlagen in ausländischen Märkten, sowie Infrastruktur- und Fertigungsprojekte wie Straßen, Wasserwege, Telekommunikations- und Hightech-Industrien", sagte Huang.

Zentrale Staatsunternehmen haben bisher 5 Billionen Yuan in mehr als 150 Ländern und Regionen investiert, mit Schwerpunkt auf die Herstellung von Anlagen, Infrastruktur, Energie und Transport.

Deng Zhixiong, Generaldirektor des Planungs- und Entwicklungsbüros der Kommission, sagte, dass alle Staatsunternehmen wegen ihrer unterschiedlichen Geschäftstätigkeiten und Größe so bald wie möglich ihre eigenen Negativlisten anfertigen sollten, um dem Anspruch der Regierung zu genügen.

Laut Handelsministerium stiegen Chinas ausgehende Direktinvestitionen im nichtfinanziellen Sektor 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 44,1 Prozent auf 170,1 Milliarden Dollar.

Tu Xinquan, ein Professor an der Beijinger Universität für internationale Wirtschaft, sagte, dass die Investitionen staatlicher Infrastruktur- und Produktionsunternehmen in den ausländischen Märkten in der Regel massive Investitionen und lange Erholungsphasen zur Folge hätten.

"Daher sind Innovationen im Bereich Investitionen und Finanzierung erforderlich, ebenso wie robuste Präventionsmechanismen gegen finanzielle Risiken", sagte Tu.

Die SASAC hat sich für dieses Jahr zum Ziel gesetzt, die Wachstumsrate des Gewinns zentraler staatlicher Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um 3 bis 6 Prozent zu erhöhen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Investitionsmöglichkeiten,China,Staatsunternehmen