Experten betonen, Taiwan ist keine Trumpfkarte für Trump

20.01.2017

Chinesische Experten bekräftigten kurz vor der Amtseinführung der künftigen US-Präsidenten Donald Trump, dass die Taiwan-Frage kein Faustpfand werden könne. Andernfalls würden die bilateralen Beziehungen, die beide Seiten wertschätzen, vor ihrer schwersten Herausforderung stehen.

"Bei der Souveränität gibt es keinen Raum für Verhandlungen und es gibt nichts, was dagegen getauscht werden könnte", sagte Lü Xiang, ein USA-Experte von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Er erklärte, dass Trump so handeln würde, als wäre die Taiwan-Frage ein Trumpf. Doch würde ein solches Vorgehen nur Probleme mit sich bringen.

He Weiwen, ein ehemaliger Handelsberater für die Städte San Francisco und New York, stellte fest, dass die Taiwan-Frage das größte Problem der chinesisch-amerikanischen Beziehungen sei, da die Ein-China-Politik ein Kerninteresse von China sei. Dies sagte er am 19. Januar im Rahmen eines Seminars vom Zentrum für China und Globalisierung (CCG), das ein Tag vor Trumps Amtseinführung abgehalten wurde, zu der möglicherweise auch eine Delegation aus Taiwan erscheint.

Die Delegation würde laut Angaben des "Außenministeriums" der Insel von Yu Shyi-Kun angeführt, dem ehemaligen Chef der Demokratischen Progressiven Partei (DDP), die für ihre Haltung pro "Unabhängigkeit Taiwans" berüchtigt ist. Die Teilnahme der Delegation wäre die jüngste enge Interaktion zwischen Taiwan und den USA, seit Trump nach seinem Wahlsieg einen Anruf der taiwanesischen Anführerin Tsai Ing-wen angenommen hat.

Trump hatte in einem Interview des Wall Street Journals offen gesagt, dass die Ein-China-Politik zu verhandeln sei und dass er sich ihr gegenüber nicht verpflichtet fühle.

"Unsere Position ist ganz klar", sagte Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, am 18. Januar bei der täglichen Pressekonferenz in Beijing. "China lehnt alle Schritte und Ausreden der Taiwan-Behörde ab, um Menschen in die USA zu schicken, die dort mit ihren Aktivitäten die chinesisch-amerikanischen Beziehungen stören oder unterminieren."

"Wir fordern die relevanten Parteien in den USA erneut auf, keine Delegation der Taiwan-Behörden zur Einweihungsfeier des Präsidenten zuzulassen und keinen offiziellen Kontakt mit Taiwan zu pflegen", führte Hua weiter aus. Sie fügte hinzu, dass diese Nachricht sowohl an die scheidende Regierung wie auch an das Team von Trump übermittelt wurde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Taiwan,Trump,Ein-China-Politik