Chinesische Archäologen finden Spiegel mit Konfuzius-Bild
Chinesische Archäologen haben nahe der Stadt Nanchang einen Spiegel ausgegraben, auf dem das erste Bild von Konfuzius abgebildet sein soll. Der polierte Bronzespiegel stammt aus der westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 24 n. Chr.) Von den darauf eingravierten Schriftzeichen versprechen sich die Forscher mehr Erkenntnisse über das Leben des chinesischen Gelehrten.
Der Spiegel ist auf bemaltem Holz angebracht und wurde im Grab des Marquis von Haihun entdeckt. Er ist etwa einen Meter hoch und hat einen bemalten Deckel. Darauf ist ein Bild von Konfuzius zu sehen, der als gewöhnlicher Mensch gekleidet ist. Auf dem Bild sind auch zwei seiner Schüler abgebildet, berichtet der Leiter des Ausgrabungsteams Yang Jun. Das bemalte Holz ist mit etwa 2.000 Schriftzeichen versehen, die von Konfuzius und seinen Schülern berichten.
Die Archäologen vermuten, dass der Spiegel dem Marquis Liu He, dem Enkel des Herrschers Wu, gehört hat. Die Geschichten von Konfuzius und seinen Schülern könnten von konfuzianischen Gelehrten geschrieben worden sein, die Liu unterrichtet haben, vermutet Yang.
Die Informationen stimmen jedoch nicht mit den Aufzeichnungen des antiken Historikers Sima Qian überein. Sima Qian lebte vor etwa 2.000 Jahren und gilt als Begründer der chinesischen Geschichtsschreibung.
Ein Bild von Konfuzius
Die Archäologen hatten 2011 mit der Aushebung des Grabes begonnen. Im Januar des vergangenen Jahres wurden die Überreste des Marquis exhumiert. Die Grabkammer in der Nähe von Nanchang hat eine Fläche von 40.000 Quadratmetern und ist eines der wenigen kaiserlichen Gräber, die nicht geplündert wurden. Es besteht aus acht kleineren Gräbern und einer Begräbnisstätte für Streitwagenpferde.
Zu den bedeutendsten Funden zählen Grabschätze bestehend aus 285 Goldbarren, goldenen Hufen und Goldplatten. Auch ein Bronzekessel mit Kastanien zählt zu den Funden. Dies nährt die Vermutung, dass der chinesische Feuertopf auch unter antiken Aristokraten beliebt war. China hat sich bereits bei der UNESCO um Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes beworben.
