Diplomatie

China verspricht der Mongolei neue Finanzhilfen

21.02.2017

China hat der Mongolei wirtschaftliche und finanzielle Hilfen zugesagt. Der Außenminister der Volksrepublik, Wang Yi, kündigte nach einem Gespräch mit seinem mongolischen Kollegen Munkh-Orgil eine intensivere Zusammenarbeit an.

Der Außenminister der Volksrepublik, Wang Yi, und sein mongolischer Kollege Munkh-Orgil

Die Hilfen Chinas zielen darauf ab, die Wirtschaft des nördlichen Nachbarn zu diversifizieren. Unter anderem werde die Mongolei günstige Darlehen erhalten. Auch ein Währungstausch ist vorgesehen, der für die Stabilität der mongolischen Wirtschaft sowie der Ausfuhren unabdingbar sei, wurde nach einer Pressekonferenz bekannt.

Die bilateralen Beziehungen zwischen China und der Mongolei unterlagen zuletzt Spannungen. Im Dezember 2016 hatte die Mongolei den Dalai Lama empfangen und damit die Regierung in Beijing verärgert. Im Januar telefonierte der mongolische Außenminister mit seinem chinesischen Konterpart und gelobte Besserung. Am Montag sprach Wang von einem „Neustart“ in den bilateralen Beziehungen. Munkh-Orgil betonte, sein Land fühle sich weiterhin der „Ein-China-Politik“ verpflichtet und erwähnte auch, dass neben Tibet auch Taiwan Teil der Volksrepublik sei. Zudem wisse sein Land die Hilfen aus Beijing zu schätzen. Im Mai wird der mongolische Premierminister Jargaltulgyn Erdenebatzur Teilnahme an einem Kooperationsforum anlässlich des „Seidenstraßen-Projekts“ erwartet.

Hohe Schulden wecken Sorge vor Staatsbankrott

Die Mongolei kämpft mit hohen Staatsschulden. Am Sonntag gab der Internationale Währungsfonds bekannt, das zentralasiatische Land habe einem Rettungsprogramm zugestimmt, das auch die Refinanzierung von fälligen Darlehen vorsehe. Zuvor hatten Investoren die Sorge geäußert, die Mongolei könne seine Staatsschulden bald nicht mehr bedienen. Im März wird eine Zahlung an den IWF über 580 Millionen US-Dollar fällig. Dieser kündigte am Sonntag an, die Asiatische Entwicklungsbank werde gemeinsam mit der Weltbank und bilateralen Partnern etwa drei Milliarden US-Dollar Notkredite für das Land bereitstellen.

China unterstütze die internationalen Finanzhilfen und werde auch einen verstärkten Import von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus der Mongolei erwägen, sagte Wang.

Zhang Jingquan vom Institut für Nordostasienstudien an der Jilin-Universität in Changchun sagte, das von Wang vorgeschlagene Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der mongolischen Volkswirtschaft habe Ulan Bator dringend nötig. Die Mongolei solle die Gelegenheit nutzen, um seine Wirtschaft breiter zu diversifizieren und das ineffiziente Entwicklungsmodell zu ändern.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Mongolei,finanzielle Hilfen