„Kunst ist der beste Weg, Menschen miteinander zu verbinden“

27.02.2017
 

Besucher betrachten den 29 Meter langen Papierschnitt „Von Athen nach Beijing“

 

Längst verklungene Musik traditioneller Saiten- und Blasinstrumente aus Südchina, liebliche Klänge berühmter Stücke der Wuxi-Oper, feine Papierschnitte, deren Anblick den Betrachter fasziniert und Luanzhen-Stickarbeiten, die sich in ihrer feinen Raffinesse mit Ölgemälden messen können. All dies war vom 24. bis zum 26. Februar im Chinesischen Kulturzentrum Berlin zu sehen. Besucher konnten über 110 Malereien, Kalligrafien, Papierschnitte, Stickereien, Fotoarbeiten und anderes traditionelles Kunsthandwerk aus der südchinesischen Kulturstadt Changzhou bewundern, mit Ausstellungen der Künstlerinnen und Künstler vor Ort.

 

Der Künstler Yang Zhaoqun stellte seinen zwei Meter hohen und 29 Meter langen Papierschnitt vor. Das Werk mit dem Titel „Von Athen nach Berlin“ brachte der 61-jährige Großmeister des Jintan-Papierschnittes eigens aus China mit. Der traditionelle chinesische Papierschnitt ist Träger des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO. Zahlreiche Besucher waren von seinem Kunstwerk fasziniert. Trotz der enormen Ausmaße weist der Scherenschnitt keinerlei Makel auf. Fünf Künstler hatten vier Jahre lang daran gearbeitet. „Unglaublich“ flüsterten sich manche Besucher zu.

 

Auch die Luanzhen-Seidenstickerei von Sun Yanyun begeisterte die Besucher. Bei Betrachtung aus der Distanz wirkt sie so lebendig und plastisch wie Ölmalerei. Doch aus der Nähe wird deutlich das das, was erst grob und willkürlich wirkt, in Wahrheit aus vielen kleinen Seidenfäden besteht und einer klaren Struktur folgt. Auch das war unglaublich. Als die Besucher sahen, wie Großmeisterin Sun einen Seidenfaden von der Dicke eines Haares im Handumdrehen in 48 kleinere Fäden zerteilte, verschlug es den Besuchern die Sprache.

 

Eine pensionierte deutsche Lehrerin, die bereits häufig in China war, beschrieb ihr Gefühl nach dem Besuch auf sehr chinesische Art: „Die Raffinesse der chinesischen Kunst lässt sich nicht in Worten ausdrücken, aber sie lässt sich empfinden.“

 

Der Austausch von Kunst und Kultur ist ein Bindeglied zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern. Bei der Eröffnungsfeier der Kulturwoche am Abend des 24. Februar überreichten Tang Sai, ein Unternehmer aus Changzhou und der Großmeister des Papierschnitts, Yang Zhaoqun, dem Verein „Kulturleben in Berlin e.V.“ einen Papierschnitt mit dem Titel „Impressionen aus Deutschland“, der die deutsch-chinesische Freundschaft verkörpern soll. Dazu gab es noch eine Spende von 1000 Euro. Die Zuwendung kann der gemeinnützig tätige Verein gut gebrauchen. Die Einnahmen aus Kulturveranstaltungen kommen mittellosen und älteren Menschen zugute. Angela Mayenburg, Gründerin des Vereins, zeigte sich von der großzügigen Unterstützung gerührt. „Kunst und Kultur sind der beste Weg, die Menschen miteinander zu verbinden. Ich hoffe, dass sich die Völker Deutschlands und Chinas durch noch intensiveren Kulturaustausch besser kennenlernen werden.“

Schlagworte: Changzhou,Kulturwoche, Berlin

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