Ausbildung

China geht Talentmangel an

20.03.2017

Bei einer hochrangigen Konferenz am Sonntag in Beijing drängte Foxconn Präsident Terry Gou den chinesischen Industrieminister zu Antworten auf die Frage, wie das Land die Hochschulabsolventen, die oftmals hochfliegende Ideen über Karriereentwicklungen haben, wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen sind, um die Aufwertung der Produktion als nationalen Fußabdruck Chinas zu ermöglichen.

Das oft thematisierte „Made in China 2025“ soll dem Land zum Sprung von einem großen Hersteller zu einer Herstellermacht verhelfen. Der Apple-Hersteller hat jedoch Anhaltspunkte ausgemacht, wonach die Hochschulbildung des Landes nicht mit den tatsächlichen Bedürfnissen des Herstellungssektors Schritt gehalten haben soll.

Einige Marktbeobachter unterstützten seine Bedenken. Chinas Herstellungssektor fehle es an talentierten Mitarbeitern und viele Universitäten und Hochschulen wären das Problem bislang nicht angegangen, so der Industrieexperte Zuo Shiquan von der in Beijing ansässigen CCID Consulting in einem Interview mit der Global Times am Sonntag.

„Zuletzt hofften wir, 20.000 Hochschulstudenten für die Arbeit in Fabriken rekrutieren zu können. Uns ist aufgefallen, dass wir ihre Denkweise in Hinblick auf die Arbeit in Produktionslinien, die sowohl physisch auch als mental fordernd ist, umgestalten müssen“, beschreibt Guo.

Miao Wei, Minister für Industrie und Informationstechnologie, scheute sich nicht über die Problematik der Hochschulbildung Chinas zu sprechen, die bereits zuvor für ihren Mangel an fortschrittlichen Technikern im Herstellungssektor kritisiert wurde.

Das Bildungssystem müsse reformiert werden. Zudem brauche das Land mehr Qualifizierte, die in Fabriken als Techniker in Produktionslinien arbeiteten oder diese leiteten, so der Minister. Von acht Millionen Hochschulabsolventen solle ein Großteil in der lokalen Industrie arbeiten.

„Nicht alle der acht Millionen [Hochschulabsolventen] müssen Ingenieure oder Wissenschaftler werden“, sagte er.

Die Regierung hätte das Problem bereits zur Kenntnis genommen und einen speziellen Plan skizziert, gab Miao ohne nähere Details bekannt. Doch der Umbau benötige Zeit, „Guo wird uns noch ein wenig Zeit geben müssen“.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Foxconn,China,Made in China 2025,Herstellungssektor, Hochschulbildung