Premierministerin Theresa May wird am Montag Wales besuchen. Die Reise ist Teil eines Plans, mit allen Nationen des Vereinigten Königreichs zusammenzutreffen, bevor sie formell den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) einleitet.

May wird Ende dieses Monats Artikel 50 des Lissabon-Vertrags der EU auslösen. Damit beginnen zweijährige formelle Austrittsgespräche. Ihr Büro sagte, sie werde Wales, Schottland und Nordirland besuchen, um die Meinungen der Menschen zu hören.

Das Brexit-Referendum des letzten Jahres zeigte Brüche auf, die die Einheit Großbritanniens gefährden könnten. Schottland und Nordirland hatten sich für einen Verbleib in der EU ausgesprochen. Sie wurden aber durch englische und walisische Wähler überstimmt, die für ein Verlassen der Gemeinschaft waren.

In scharfen Worten sagte die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon letzte Woche zu May, sie strebe ein erneutes Unabhängigkeitsvotum an, nachdem sie in London auf "eine Mauer der Uneinsichtigkeit" gestoßen sei, als sie für Schottland ein eigenes Brexit-Abkommen angestrebt habe. May hatte dies zurückgewiesen und gesagt, jetzt sei dafür nicht der richtige Zeitpunkt.

Nordirlands größte irisch-nationalistische Partei Sinn Fein hatte ebenfalls gesagt, man wolle "so bald wie möglich" ein Referendum zum Austritt aus dem Vereinigten Königreich, um sich mit der Republik Irland zu vereinigen.

Am Montag würden sich May und Brexit-Minister David Davis mit dem walisischen Ministerpräsidenten Carwyn Jones und Vertretern von Unternehmen treffen, um darüber zu diskutieren, wie Wales am meisten aus den Chancen machen kann, die sich durch den Brexit bieten, sagte ihr Büro.

"Von meinem ersten Tag an ... habe ich meine Absicht klargemacht, die wertvolle Union zu stärken und zu erhalten. Ich habe auch klar gemacht, dass ich beim Verlassen der Europäischen Union daran arbeiten werde, eine Vereinbarung zu erzielen, die für ganz Großbritannien geeignet ist", sagte May in einer Stellungnahme vor dem Besuch.

"Ich möchte, dass alle Teile des Vereinigten Königreichs in der Lage sind, das Beste aus den Chancen zu machen, die sich uns bieten werden und dass walisische Unternehmen von möglichst freiem Handel als Teil einer weltweiten Handelsnation profitieren können."