Yunnan will Tourismusindustrie "aufräumen"

29.03.2017

Yunnan will in Kürze 22 Maßnahmen ergreifen, um in der lokalen Tourismusbranche „richtig aufzuräumen". Dies gab die Tourismusbehörde der südwestchinesischen Provinz am Montag bekannt.

Zu den Maßnahmen, die am 15. April in Kraft treten, gehören das Verbot von Zwangseinkäufen, übermäßig günstige Touren, die Bestrafung von auf Touristen ausgerichteten Betrug sowie die Stärkung der Regeln für Reisebegleiter und Fremdenführer über ein Online-Informations- und Evaluierungssystem.

Yu Fan, Direktor der Kommission für Tourismusentwicklung in Yunnan, sagte, dass die Maßnahmen die tief verwurzelten Probleme innerhalb der Tourismusbranche beseitigen sollen.

Yunnan hat sich zu einem beliebten Reiseziel für Touristen aus China und dem Ausland entwickelt. Allerdings wurden in den letzten Jahren zahlreiche Fälle bekannt, in denen Touristen betrogen, misshandelt, geschlagen oder durch Reiseleiter dazu gezwungen wurden, in bestimmten Geschäften überteuerte Waren zu kaufen.

Im August hatten mehrere Provinzbehörden eine Einsatzgruppe gebildet und Inspektionen in den bekanntesten Tourismusgebieten wie Kunming, Dali und Lijiang durchgeführt.

Die Provinzregierung veröffentlichte außerdem damals schon Regelungen zur Verbesserung der Branche, die allerdings größtenteils wirkungslos blieben.

Ruan Chengfa, der Gouverneur der Provinz Yunnan, sagte während der jährlichen Tagung des Nationalen Volkskongresses Anfang dieses Monats, dass die Provinz ein System entwickeln werde, das die Aufsicht stärken und mit dem man die Probleme innerhalb der Tourismusbranche angehen könne.

Die neuen Maßnahmen sollen laut Branchenkennern "die strengsten überhaupt" in China sein.

Yu sagte, dass mehrere Behörden – einschließlich Tourismus, Verwaltung, Handel, Rohstoffpreise, Steuern und öffentliche Sicherheit – zusammenarbeiten werden, um Reisebüros und Fremdenführer daran zu hindern, spezifische Einkaufsmöglichkeiten für Touristen festzulegen oder Aktivitäten mit versteckten Zuzahlungen zu arrangieren.

"Darüber hinaus werden Reisebüros, die Touristen mit Preisen locken, die nicht einmal kostendeckend sind, für einen bestimmten Zeitraum geschlossen werden. Und diejenigen, nach dieser Schließung weiterhin übermäßig günstige Touren verkaufen, werden ihre Lizenzen verlieren", fügte Yu hinzu.

Ren Jianzheng, Leiter der Tourismusbehörde von Yunnan, begrüßte die Maßnahmen.

"Eine chaotische Tourismusindustrie schadet allen Beteiligten - Reisebüros, Reiseleitern und Touristen", sagte Ren und fügte hinzu, dass von einer transparenten, geordneten Industrie – die durch die Umsetzung der neuen Maßnahmen hervorgebracht werden soll – alle Beteiligten profitieren würden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Yunnan,Tourismusindustrie