Ein Mann aus Shanghai ist wegen seiner Heiratsbetrügereien zu einem heißen Thema für die Medien geworden: Er will Frauen mit den Scheinehen dabei helfen, Eigentum in der Stadt zu kaufen. Das wurde in einem Programm von China Central Television gezeigt.

Der Mittdreißiger mit dem Nachnamen Wang arbeitet für eine lokale Makleragentur. Er hat einen legale Haushaltsregistrierung („hukou“) im Bezirk Songjiang, was mit gewissen Residenz-Privilegien verknüpft ist. Wang hat vier Mal geheiratet, um seinen weiblichen Kunden dabei zu helfen, den Anforderungen zum Hauskauf in Shanghai nachzukommen. Dies sagten seine Mitarbeiter, die hinzufügten, dass die älteste „Ehefrau“ 70 Jahre alt war.

Chinas Immobilienmärkte in großen Städten hätten sich weiter stabilisiert, nachdem die Behörden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen haben, um Preisauswüchse zu beschränken. Um die Hauspreise und das Immobilien-Spekulantentum unter Kontrolle zu behalten, hat die Regierung von Shanghai Menschen ohne einen örtlichen Meldezettel („hukou“) untersagt, Eigentum zu kaufen, bis sie Sozialversicherung bezahlen oder für fünf aufeinanderfolgende Jahre individuelle Einkommenssteuern zahlen. Doch wenn sie einen Einheimischen mit einem lokalen „hukou“ heiraten, der selbst kein Eigentum besitzt, kann die Familie zwei Wohnungen kaufen.

Während der TV-Sendung haben Makler die Konsumenten dazu aufgefordert, Wang zu heiraten, um sich für den Kauf einer Wohnung zu qualifizieren. Nachdem die Wohnung erfolgreich erworben sei, würde man die Ehe über eine Scheidung wieder annullieren lassen. Ein Vertrag mit der Klausel „Die Eigentumsrechte für die Wohnung gehen zur Gänze an die Frau über“ wird vor der Hochzeit unterzeichnet. Wang bekam für eine Ehe ein Honorar von 60.000 Yuan (8.717) und noch einmal 80.000 Yuan nach der Scheidung. Die Sendung wies die Zuschauer darauf hin, dass eine Ehe etwas Heiliges sein sollte. Sie fügte hinzu, dass die Heirat mit einem Fremden zum Zweck eines Hauskaufs komplizierte legale Dispute mit sich bringen könnte.