Schauspielerin Christine Kaufmann mit 72 Jahren gestorben

29.03.2017

Mit "Rosen-Resli" wurde sie im Nachkriegsdeutschland zum Kinderstar, später machte sie in Hollywood Schlagzeilen. Nun ist die Schauspielerin Christine Kaufmann gestorben.

München (dpa) - Die Schauspielerin Christine Kaufmann ist tot. Sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 72 Jahren, wie ihr Management der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zuletzt hatte sich die Familie sehr besorgt über den Gesundheitszustand der erkrankten Künstlerin geäußert.

Von Kindesbeinen an stand die am 11. Januar 1945 in Lengdorf in der Steiermark geborene Tochter eines ehemaligen deutschen Offiziers und einer französischen Maskenbildnerin im Rampenlicht. Erste Schritte ins Showleben machte sie - gemanagt von ihrer ehrgeizigen Mutter - mit sieben Jahren im Ballett des Münchner Gärtnerplatztheaters.

Als Neunjährige eroberte Kaufmann 1954 in dem Film "Rosen-Resli" unter der Regie von Harald Reinl die Herzen der Kino-Zuschauer. Für ihr Hollywooddebüt in "Stadt ohne Mitleid" (1961) erhielt sie einen Golden Globe. Darin spielte Kaufmann an der Seite von Kirk Douglas ein Kleinstadtmädchen, das Opfer einer Vergewaltigung wird. Es folgten weitere Engagements in Hollywoodfilmen wie "90 Minuten nach Mitternacht" (1962) und "Taras Bulba" (1962).

Schlagzeilen machte 1963 ihre Heirat mit dem 20 Jahre älteren Hollywoodstar Tony Curtis. Nach fünf Jahren wurde die Ehe geschieden, Kaufmann kehrte mit den beiden Töchtern nach Deutschland zurück.

In Deutschland spielte Christine Kaufmann in TV-Serien wie "Der Kommissar" und "Derrick" mit. Mit Regisseur Werner Schroeter drehte sie "Der Tod der Maria Malibran", für Rainer Werner Fassbinder stand sie in "Lola" und "Lili Marleen" vor der Kamera. Als Olga brillierte sie Anfang der 80er Jahre in der bayerischen TV-Kultserie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" neben anderen deutschen Schauspielgrößen wie Helmut Fischer und Ruth Maria Kubitschek.

Auch als Autorin war Christine Kaufmann aktiv. Sie schrieb Wellness- und Beauty-Bücher und vertrieb eine eigene Kosmetiklinie. "Ihr Tod kommt völlig überraschend und sie wurde mitten aus ihrer Arbeit und ihrer enormen Schaffenskraft gerissen", teilte ihr Management mit. Mit enormer Disziplin und Freude habe sie gerade ihr Buch "Liebesgeschichten – Anekdoten aus dem 20. Jahrhundert" beendet, das bald im Verlag Attenkofer veröffentlicht werden soll.

Die Buchverlage LangenMüller, wo Kaufmann 2013 ihre Autobiografie "Scheinweltfieber" mit Rückblicken auf ihre Karriere im Showbusiness veröffentlichte, gedachten einer "guten Freundin". "Ihre Lebenslust, ihre Kreativität und ihr mitreißender Charme werden uns fehlen."

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Quelle: dpa

Schlagworte: Christine Kaufmann