Beijing: Symposium über den deutschen Sinologen Gabelentz erfolgreich abgehalten Exklusiv

05.04.2017

Von Wang Ran, Beijing

Am vergangenen Wochenende fand das Symposium „Gabelentz in Vergangenheit und Gegenwart“ an der Beijing Foreign Studies University (BFSU) statt. Die Konferenz wurde von Herrn Professor Li Xuetao, Leiter des Institute for Global History, moderiert. Mehr als 20 in- und ausländischen Sprachwissenschaftler nahmen daran teil.

Am vergangenen Wochenende fand das Symposium „Gabelentz in Vergangenheit und Gegenwart“ an der Beijing Foreign Studies University (BFSU) statt.

Georg von der Gabelentz (1840-1893) war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Sinologe. Er gilt als einer der Vorläufer der modernen, synchronen Sprachwissenschaft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts betrachteten viele europäische Intelektuelle das Reich der Mitte aus der Perspektive der „Zivilisierten“. So zum Beispiel soll Johann Gottfreid Herder in China eine "balsamierte Mumie, mit Hieroglyphen bemalt und mit Seide umwunden" gesehen haben, so Li in seiner Eröffnungsrede. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen beschäftigte sich Gabelentz intensiv mit der Sinologie. Durch sein Meisterwerk „Chinesische Grammatik“ (1881) wurde die europäische Betrachtungsweise jeder Sprache, die wieder und wieder aus einer lateinischen Perspektive heraus entstand, zum ersten Mal überwunden. Das Werk zeige die Eigenständigkeit der chinesischen Sprache und bringe deren Grammatik systematisch und deutlich zum Ausdruck. In der Sinologie zähle die „Chinesische Grammatik“ zu den umfassendsten und verlässlichsten Meisterwerken, so Li weiter.

Die „Chinesische Grammatik“ wurde im Jahr 2015 von Yao Xiaoping, Professor an der BFSU, ins Chinesische übersetzt. Die chinesische Übersetzung sollte dazu beitragen, das Verständnis des Grammatiksystems von Gabelentz und die westliche Forschung im Bereich der Sinologie zu vertiefen, und „das Meisterwerk zurück nach Hause zu bringen“, sagte Herr Professor Yao.

Prof. Henning Klöter von der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Heinrich Weber von der Universität Tübingen, Prof. Christoph Harbsmeier von der Universität Kopenhagen, Prof. Karl H. Rensch von der Australian National University, Prof. Feng Xiaohu von der University of International Business and Economics, Dr. Kennosuke EZAWA von der Ost-West-Gesellschaft für Sprach- und Kulturforschung, Prof. Wolfgang Kubin von der BFSU, Prof. Han Baocheng von der BFSU, Prof. Wen Renbai von der Xi’an International Studies University und viele mehr haben sich im Rahmen der Konferenz intensiv ausgetauscht.

Parallel zu dem Symposium wurde die Ausstellung „Georg von der Gabelentz: Leben und Werke“ am Samstag von Frau Professor Zhang Xiaohui von der BFSU und von Frau Annemete von Vogel, einer Verwandten von Gabelentz, eröffnet. Die Ausstellung in der Bibliothek der BSFU gibt durch Fotos, Manuskripte und hinterlassene Gegenstände von Gabelentz Einblicke in sein Leben. Zusammengestellt wurde alles von Frau von Vogel, die Austellung ist zum ersten Mal außerhalb Deutschlands zu sehen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Symposium,Gabelentz,Sprachwissenschaft