Liu Zhenyun: Botschafter der chinesischen Literatur

13.04.2017

„I´m Not Pan Jinlian", „Cell Phone", „Taschendiebe", „1942. Eine Dokumentation und andere Erzählungen.", „Scheidung auf Chinesisch" – viele Werke von Liu Zhenyun wurden erfolgreich verfilmt und die letzteren beiden Romane gibt es sogar auf Deutsch. Der berühmte chinesische Schriftsteller, eben von einer großen Tour zurück nach China gekommen, hat in sieben europäischen Ländern wie Schweden, Niederlande, Italien und Frankreich, über seine Literatur und Filme erzählt. Der 44Jährige freut sich, zum allerersten Lese-Botschafter der Beijinger Internationalen Buchmesse gewählt worden zu sein, denn Lesen verbreite einzigartige Freude, so Liu.

„Beim Lesen trennt man sich vom eigenen Selbst. Man ist in eine Atmosphäre versunken, in der man durch Schrift das Leben liest. Ganz unbemerkt erweitert man seinen Horizont, was immer gut ist. Es bringt auch Freude. Und für mich ist diese Freude viel wichtiger als der Utilitarismus beim Lesen."

Liu Zhenyun ist ein repräsentativer Autor der zeitgenössischen chinesischen Literatur. Er hat den höchsten literarischen Preis Chinas, den Mao Dun Literaturpreis, und mehrere internationale Preise gewonnen. Lius Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Während seiner Europa-Reise habe er mit Freude bemerkt, dass sich die chinesische Literatur und das chinesische Volk im Auge der Europäer allmählich änderten.

„Vor dreißig oder zwanzig Jahren dachten westliche Leser, chinesische Autoren beschränkten sich auf soziale oder politische Themen. Sie verabscheuen generell Literatur aus andersdenkenden Ländern. In der letzten Zeit ist mir aufgefallen, dass sie wieder Wert auf das Leben der Chinesen sowie auf die Literatur an sich legen. Nachdem mein Buch „I´m Not Pan Jinlian" in Frankreich veröffentlicht wurde, habe ich mich mit den Lesern dort ausgetauscht. Früher dachten sie, dass die Chinesen kaum selbständig denken. Die Hauptfigur des Buchs, die 20 Jahre lang über einen einzigen Satz überlegt und ihn zu korrigieren versucht, hat die europäische Leserschaft aber überrascht und bewegt."

Liu Zhenyun meint, im Zuge des literarischen Exports sei es unvermeidlich, dass verschiedene Kulturen aneinander anecken. Autoren, Übersetzer und Verlage müssten sich daher Gedanken machen, weise abwägen, wie man die Ideen und den Geist der originalen Werke besser weiterleiten könnte.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Liu Zhenyun,chinesischen Literatur