Leseverhalten

Immer mehr Leser, immer mehr digital

19.04.2017

Chinesische Erwachsene lesen im Durchschnitt etwas weniger als acht Bücher, im Vergleich zu 2015 entspricht das einem minimalen Anstieg um 0,02 Prozent. Eine rasante Zunahme von 6,1 Prozent wurde jedoch bei den Lesern von digitalen Inhalten verbucht.

„Acht Jahre in Folge haben wir ein starkes Wachstum bei digitalem Lesestoff verbucht“, berichtet Wei Yushan, Leiter der Chinese Academy of Press and Publication, die am Dienstag ihre wichtigsten Ergebnisse der 14. Umfrage zum Leseverhalten vorstellte. Der diesjährige Welttag des Buches fällt auf den kommenden Sonntag.

Von den acht Büchern, die ein Durchschnittserwachsener in 2016 gelesen hat, waren fünf in Druckform und drei digital. Wei sagte, dass ähnliche Umfragen mit Lesern in Europa oder den USA ergaben, dass sie im Schnitt zehn Werke lasen, in Japan waren es durchschnittlich sogar 12.

„Im Hinblick auf unsere große Bevölkerungszahl hinken wir hinter der globalen Spitze hinterher, aber wir verzeichnen ein stetiges und stabiles Wachstum jedes Jahr“, so Wei.

Xu Shengguo, Leiter des Institute of Publishing Research an der Akademie, sagte, die steigende Zahl und das bessere Management von Buchhandlungen, das steigende Bewusstsein für den Wert von Lesegewohnheiten und eine stärkere Unterstützung durch die Regierung wenden das Blatt.

Die chinesische Führung fördert die Idee eines Landes mit begeisterten Lesern bereits seit 2006. In den Arbeitsberichten der Regierung ist dieser Antrag seit 2014 bereits drei Mal aufgetaucht.

Die Akademie führt die Umfrage seit 1999 durch.

In 52 Städten und Gemeinden in 29 Regionen auf Provinzebene wurde insgesamt 22.415 Menschen befragt. Sowohl städtische als auch ländliche Gebiete wurden einbezogen, jedoch unterschiedliche Fragebögen an Kinder und Erwachsene herausgegeben. Die Umfrage wurde in einem Zeitraum von acht Monaten durchgeführt.

Aus der Umfrage ging hervor, dass es unter den Erwachsenen mit 79,9 Prozent knapp 0,3 Prozent mehr regelmäßige Leser gab, 85 Prozent der Jugendlichen unter 17 Jahren gaben an, regelmäßig zu lesen. Heranwachsende zwischen 14 und 17 Jahren lasen der Umfrage zufolge am meisten – mehr als neun Bücher pro Jahr.

90 Prozent der Eltern gaben an, für oder mit ihren Kindern zu lesen.

Rund 62 Prozent der Chinesen lesen auf der mobilen App WeChat, was einem Anstieg um 10,5 Prozent entspricht. Im Durchschnitt wendeten sie dafür 26 Minuten auf, das sind 3,4 Minuten mehr als noch in 2015, erklärt Wei.

Mit der Umfrage fand man zudem heraus, dass mehr als 17 Prozent der Chinesen im letzten Jahr zu Hörbüchern griffen, ein noch recht neuer Trend. Romantik, Geschichte, Sprachen und Vorträge gehörten zu den beliebtesten Audioinhalten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bücher,Leser, digital