Abbau von Zuchtanlagen zeigt erste Erfolge in Jiaozhou-Bucht

20.04.2017

Die Jiaozhou-Bucht besitzt einen sehr guten geographischen Standortvorteil und ist reich an Meeresressourcen. Durch die vielen maritimen Zuchtanlagen hat die Umwelt jedoch massiv gelitten. In den vergangenen Jahren hat die Stadtregierung von Qingdao mehrere Maßnahmen ergriffen und nun erste Erfolge bei der Bekämpfung der Umweltverschmutzung in der Jiaozhou-Bucht erzielt.

In der Jiaozhou-Bucht im Stadtbezirk Shibei der Stadt Qingdao sind neben wenigen Fischerbooten nur ruhige und klare Seewellen zu sehen. Vor einem Jahr bot sich hier ein ganz anderes Bild: eine Zuchtanlage reihte sich an die nächste. Soweit das Auge reichte nur Gerüste und Käfige. Der 52-jährige Liang Yucai war früher Züchter hier.

„Durch die Zuchteinrichtungen wurde die Wasserqualität immer schlechter. Vor allem wenn wir die Meeresprodukte und die Käfige reinigten, wurde das Wasser ganz trübe."

Die ungesteuerte Entwicklung der Zucht maritimer Erzeugnisse ist nach und nach zu einem der Hauptgründe der Umweltverschmutzung in der Jiaozhou-Bucht geworden. Beeinflusst wurde dadurch auch die Schifffahrt. Im Juli 2015 ordnete schließlich die Stadtregierung von Qingdao den Abriss der Zuchteinrichtungen an und bot Kompensation für die betroffenen Züchter. Zhang Hai hat früher auf rund 50 Hektar Kammmuscheln kultiviert und verdiente in guten Jahren eine Million Yuan RMB damit.

„Ich habe das so lange gemacht. Der Abriss ist sehr schmerzhaft. Die Kompensation fand ich auch nicht OK. Ich wollte einfach weiter zehn bis 20 Jahre Meeresprodukte züchten."

Qu Xuezong, ein Mitarbeiter der Meeres- und Fischereiaufsicht der Stadt Qingdao, bestätigt die Unzufriedenheit bei den Leuten, die von den Meeresfrüchten leben.

„So viele Leute sind unzufrieden. Wir müssen sie besänftigen. Es darf auf keinen Fall zu irgendwelchen außergewöhnlichen Vorkommnissen kommen."

Die meisten Züchter zeigten am Anfang kein Verständnis für den Abriss und lehnten die Zusammenarbeit mit den Beamten ab. Qu Xuezong hat große Geduld gezeigt und nacheinander mit den Züchtern mühsam verhandelt. Nach dem endgültigen Abriss fiel ihm ein Stein vom Herzen.

„Vor dem Abriss sah ich hier nur Zuchtanlagen. Das war erstickend. Wie nur sollte man so viele Zuchteinrichtungen abreißen? Aber nun nach einem Jahr sieht hier wieder alles wie ein echtes Meer aus."

Auch durch den Wegzug von Industrieverschmutzern hat sich die Wasserqualität in der Bucht deutlich verbessert. Dazu sagte die Ingenieurin vom Umweltaufsichtszentrum der nordchinesischen Seegebiete beim staatlichen Amt für Meeresverwaltung:

„Die Kategorie 1 ist am saubersten, die Kategorie 2 ist relativ sauber, weitere Kategorien bedeuten Wasser mit Verschmutzungen. Wir konnten feststellen, dass in den vergangenen Jahren der Anteil von Wasser der Qualität 1 und 2 weiter zugenommen hat. Im Großen und Ganzen wird die Wasserqualität in der Jiaozhou-Bucht immer besser."

Zhang Hai, der Muschelzüchter, betreibt seine Farm jetzt auf dem Meeresboden. Sein Vater und er gehen oft angeln.

„Es gibt immer mehr Fische. Das bedeutet, dass die Wasserqualität immer besser wird. Ich fahre jeden Tag angeln. In diesem Jahr habe ich mehr Fische als früher gefangen. Das hat vielleicht mit dem Rückzug der Fabriken zu tun. In diesem Jahr habe ich doppelt so viel aus dem Wasser gezogen wie letztes Jahr."

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Quelle: CRI

Schlagworte: Zuchtanlagen,Jiaozhou-Bucht