Südkoreaner bei Protest gegen THAAD verletzt

21.04.2017
 

Zwei südkoreanische Anwohner wurden am frühen Donnerstag von der Polizei verletzt, als sie vergeblich versuchten, die Lieferung von Bestandteilen für das THAAD-Raketenabwehrsystem zu verhindern.

Zwei Bagger, die von Soldaten der US-Streitkräfte in Korea (USFK) gefahren wurden, versuchten am Donnerstagmorgen gegen 6.25 Uhr auf den Golfplatz in Südosten von Südkorea zu fahren, wie eine Vereinigung von Anwohnern und Bürgerrechtsaktivisten meldete, die den Aufbau des US-Raketenschilds verhindern wollen.

Der Golfplatz befindet sich im nördlichen Teil des Landkreis Seongju in der Provinz Gyeongsang Süd, wo die THAAD-Raketenabwehr aufgebaut werden soll, wie Seoul und Washington im Juli letzten Jahres vereinbart hatten.

Über ein Dutzend Anwohner und Friedensaktivisten hielten die Bagger 30 Minuten lang davon ab, auf das Gelände zu fahren. Doch dann wurden sie von Hunderten von Polizisten gewaltsam vertrieben. Dabei wurden zwei Anwohner verletzt, die in einem nahe gelegenen Krankenhaus behandelt werden mussten. Zwei weitere Anwohner wurden von der Polizei verhaftet. Die Bewohner des 160-Seelendorfs Soseongri sind zum größten Teil im Alter von 70 bis 80 Jahren.

Letzte Woche musste das südkoreanische Militär schwere Ausrüstung mit dem Helikopter zum geplanten Raketenstartplatz transportieren, da Anwohner neben der Zufahrtsstraße zum Golfplatz Wache gestanden haben.

Die THAAD-Gegner schrieben in einer Erklärung, dass der Bau des Militär-Systems klar illegal sei, da er erst nach Ende der Umweltprüfungen und der Verhandlungen zwischen der USFK und den südkoreanischen Behörden begonnen werden dürfe. Das übereilte Vorgehen ist auch unter Beschuss, weil wichtige Verfahren wie eine Zustimmung durchs Parlament und öffentliche Diskussionen ausgelassen wurden.

Zwei mobile Startrampen und Teil der THAAD-Abwehr waren Anfang März an einen US-Militärstützpunkt in Südkorea geliefert worden. Das südkoreanische Militär erklärte kürzlich, dass es physikalisch unmöglich sei, THAAD vor dem Ende der Präsidentschaftswahl fertigzustellen, die für den 9. Mai vorgesehen ist.

Schlagworte: Südkorea,THAAD,Protest

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