China bringt ersten Raumfrachter ins All

22.04.2017

Der erste chinesische Raumtransporter „Tianzhou 1" („Himmelsschiff 1") ist am Donnerstag um 19:41 Uhr erfolgreich ins All gebracht worden. Dies teilte das chinesische Büro für bemannte Raumfahrt am Donnerstag mit.

Nach rund 596 Sekunden trennte sich der Frachter von der Rakete und trat in die berechnete Umlaufbahn ein. Etwa 20 Minuten später erklärte Zhang Xueyu, Leiter des Kommandos am Startplatz von „Tianzhou 1", dass der Start des Raumfrachters erfolgreich vollendet worden sei.

Viele Chinesen bezeichnen „Tianzhou 1" als „Weltraumkurier". Der Raumfrachter soll in Zukunft für den Gütertransport zu Raumstationen genutzt werden. Er besteht aus einer Güterkapsel und einer Antriebskapsel, wiegt beim Start rund 13 Tonnen und besitzt eine Traglast von 6,5 Tonnen. Xu Xiaoping, stellvertretender Chefdesigner von „Tianzhou 1", sagte, als wichtiger Bestandteil des dreistufigen bemannten Raumfahrtprojekts sei der Erstflug des Raumfrachters von großer Bedeutung:

„Der Raumtransporter ist bis jetzt der größte Flugkörper unseres Staats. Er trägt einsatzfähige Ladung und es werden mehrere Experimente bezüglich der Aktivitäten von Astronauten außerhalb der Kapsel durchgeführt. Er ist die Grundlage für den großangelegten Raumeinsatz künftiger Raumstationen."

„Tianzhou 1" soll dreimal an das Raumlabor „Tiangong 2" andocken. Es soll unter anderem eine Auftankung auf der Umlaufbahn durchgeführt werden, wobei Schlüsseltechnologien erworben werden sollen. Darüber hinaus sollen Experimente über Raumfahrttechnologie und andere Bereiche durchgeführt werden. All dies ist auch eine neue Prüfung für die Mess- und Kontrollarbeit auf dem Boden. Cui Xiaofeng, Assistent des Chefingenieurs des Beijinger Kontrollzentrums für Raumfahrt, sagte, die Mess- und Kontrollaufgaben für „Tianzhou 1" unterschieden sich von vergangenen Arbeiten:

„Erstens ist der Raumfrachter größer als vergangene Raumschiffe. Es gibt deshalb größere Herausforderungen bei der Präzision der Kontrollarbeiten. Zweitens werden während des Flugs Raumexperimente durchgeführt, die vorher noch nie praktiziert wurden, wie eine Auftankung auf der Umlaufbahn. Dieser Prozess ist eine notwendige Voraussetzung für einen langen Aufenthalt einer Raumstation im All. Nicht zuletzt wird eine schnelle Andockung zwischen ‚Tianzhou 1' und ‚Tiangong 2' durchgeführt. Mit dieser Technologie kann die Eintrittszeit für Astronauten vom Boden in die Raumstation stark verkürzt werden."

Chinas Plan zufolge sollen die Kernkapsel und die Experimentkapsel der Raumstation nacheinander ins All gebracht werden. Die Montage der Raumstation auf der Umlaufbahn wird vermutlich 2022 beendet sein. Dann ist Chinas Traum einer eigenen Raumstation Wirklichkeit.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Tianzhou 1 Raumfahrt Weltraumkurier