Raumfahrt

Spatenstich für Chinas erstes kommerzielles Weltraumzentrum

25.04.2017

Der erste Chinese im Weltall, Yang Liwei, vergleicht seine Hand mit seinem eigenen Handabdruck, der bei einer Ausstellung in Chinas Nationalmuseum gezeigt wird.

 

Am Montag haben in Wuhan die Bauarbeiten für Chinas erstes kommerziell betriebenes Weltraumzentrum begonnen.

 

In der „Nationalen Weltraum-Industriebasis“ sollen bis zum Jahr 2020 etwa 100 Unternehmen aus dem Raumfahrtsektor angesiedelt werden. So sollen etwa 30 Milliarden Yuan Umsatz generiert werden, wie die China Aerospace Science and Industry Corp bekannt gab. Das Unternehmen ist der Hauptinvestor des Projekts. Das Zentrum wird im Xinzhou-Bezirk entstehen und eine Fläche von etwa 68,8 Quadratkilometern umfassen.

Expace Technology, eine Tochterfirma von CASIC, die kommerzielle Weltraumstarts vornimmt, hat Investitionen von 1,7 Milliarden Yuan zugesagt. Mit dem Geld sollen Fabriken zum Bau von feststoffbetriebenen Raketen zum kommerziellen Einsatz entwickelt werden. Pro Jahr sollen etwa 20 Raketen fertiggestellt werden. Ferner investiert CASIC 300 Millionen Yuan für ein Forschungszentrum zum Bau von Satelliten. Damit sollen bis zu 156 kleineren Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht werden.

 

Kommerzielle Weltraumstarts gewinnen an Bedeutung

Am Montag wurde in China der zweite Weltraumtag gefeiert. Anlass ist der Start von Dongfanghong-1 am 24. April 1970, Chinas erstem Satelliten. Am gleichen Tag gab Expace Technology bekannt, es habe mit einem nicht näher genannten Kunden des heimischen Marktes einen Vertrag für vier kommerzielle Weltraumstarts unterzeichnet.

Bei den Missionen wird die Rakete Kuaizhou-1A zum Einsatz kommen, eine feststoffbetriebene Trägerrakete, die von der Vierten Akademie der CASIC in Wuhan entwickelt wurde. Die Rakete hat ein Gewicht von 30 Tonnen und kann Fracht mit einem Gewicht von 200 Kilogramm in einen sonnensynchronen Orbit bringen oder eine 300-Kilogramm-Fracht in eine erdnahe Umlaufbahn. Der erste Start von Kuaizhou-1 war im Januar dieses Jahres. Der Träger brachte vom Jiuquan-Raketenstartzentrum in der nordwestchinesischen Provinz Gansu drei kleinere Satelliten ins All.

 

Chinas Raketenforschung macht Fortschritte

Die Vierte Akademie der CASIC hatte im Jahr 2009 mit der Entwicklung von feststoffbetriebenen Raketen begonnen. Diese sind eine kostengünstigere und schneller einsatzbereite Alternative zu herkömmlichen Raketen, die vor dem Start betankt werden müssen. Bisher kamen drei dieser Raketen zum Einsatz.

Zhang Di, der stellvertretende Direktor der Akademie und Geschäftsführer von Expace, kündigte an, neuere Raketen vom Typ Kuaizhou-11 befänden sich bereits in der Entwicklung und würden noch vor Jahresende ihren Jungfernflug absolvieren. Kuaizhou-11 werde ein Startgewicht von 78 Tonnen haben und in der Lage sein, eine Tonne Fracht in eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 700 Kilometer Entfernung zur Erde zu platzieren; alternativ könne eine Last von 1,5 Tonnen in einen erdnahen Orbit in 400 Kilometer Entfernung ausgesetzt werden, erläuterte Zhang.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Spatenstich ,China, kommerzielles Weltraumzentrum