Umweltschutz

Ministerium überwacht Aufräumarbeiten von Mülldeponien in Hebei und Tianjin

27.04.2017

Mit Industriemüll gefüllte Becken - ungefähr die Größe von 21 Fußballfeldern - in Dacheng in der Provinz Hebei waren das Ziel der Aufräumarbeiten. Das Foto wurde am Sonntag gemacht.

Das Ministerium für Umweltschutz sagte am Dienstag, man werde die Behandlung und die Restaurationsarbeiten von verschmutzten Müllanlagen in Langfang in der Provinz Hebei und im Bezirk Jinghai der Stadt Tianjin überwachen. Der Schritt erfolgt drei Tage, nachdem Bilder im Internet online gegangen sind, welche zwei große Müllgruben im Bezirk Dacheng von Langfang zeigen.

Die beiden Gruben messen 170.000 und 30.000 Quadratmeter. Sie enthalten verschiedene Müllarten, die sich über die Jahre durch illegale Ablagerungen angestaut haben. Darunter befindet sich giftiger Müll und Materialien, die mit Schwermetallen belastet sind. Die Verschmutzung hat ihren Weg in den Boden und das Grundwasser der Gegend gefunden, sagten die Behörden.

Hebei will alle verschmutzten Senkgruben bis Juli bereinigen. Dies folgt auf eine umfassende Untersuchung in der gesamten Provinz, sagte die Umweltaufsichtsbehörde am Montag. Alle 13 Städte in der Provinz wurden angewiesen, die Wasserqualität in der Nähe der Gruben zu untersuchen, um die Ursprünge der Verschmutzungsentladungen festzustellen, sagte das Umweltschutzamt der Provinz Hebei. Sollte die Wasserqualität nicht den Sicherheitsstandards entsprechen, sollen weitere Untersuchungen des Bodens rund um die Müllgruben angeordnet werden. Diese enthalten möglicherweise auch Untersuchungen zur Qualität des Grundwassers, hieß es. Die Verarbeitung des Mülls soll in zahlreichen Fabriken untersucht werden, welche Schwermetalle absondern sowie andere gefährliche Verschmutzungselemente. Nach der Inspektion sollen alle Müllgruben entsprechend behandelt werden und gute Umweltbedingungen sollen wieder hergestellt werden, sagte das Umweltschutzamt.

Zusätzliche sollen jene Personen, welche für die freigesetzte Verschmutzung verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden. Die Regierungsbeamten sollen bestraft werden, sollte sich herausstellen, dass sie ihre Aufsichtsfunktion bezüglich des Umweltschutzes vernachlässigt hätten. Langfangs Bezirk Dacheng hat zahlreiche Profis eingeladen, unter anderem von der Tsinghua University, dem Chinesischen Untersuchungszentrum für Umweltwissenschaften und von der Chinesischen Akademie für Umweltschutzplanung. Sie sollen das Wasser überwachen sowie die Bodenqualität rund um die Müllgruben. Außerdem hieß es, man wolle Maßnahmen ergreifen, um die Umweltverschmutzung in den Städten und Dörfern einzudämmen. Des Weiteren sollen lokale Fabriken untersucht werden, welche Giftstoffe freisetzen. Der Bezirk hat bereits acht Regierungsbeamte bestraft, da sie die Verschmutzung nicht effektiv kontrollieren konnten.

Zwei auf Umweltbehandlung spezialisierte Unternehmen wurden angewiesen, die Wasserqualität in dem Gebiet wieder auf ein normales Niveau zu verbessern, doch sie hätten dabei versagt, wie die Regierung von Dacheng sagte. „Sie konnten nicht zur Gänze herausfinden, woher die Verschmutzung kommt und in welchem Zustand die Wasserqualität zu jener Zeit war“, sagte Peng Yingdeng, ein Experte am Beijinger Hauptstadtinstitut für Untersuchung von Umweltschutz, wie die Beijing News berichtete. Peng sagte, dass eine umfassende Untersuchung notwendig wäre. Danach könne die Regierung Maßnahmen entwickeln, um mit der Verschmutzung angemessen umzugehen. Die Wiederherstellung des Wassers und des Bodens zu einem sauberen Zustand sei teuer und zeitaufwändig, fügte Peng hinzu.

Ähnlich verschmutzte Müllgruben wurden auch im Bezirk Jinghai der Stadt Tianjin gefunden. Nach Angaben des Umweltschutzamtes von Tianjin hat die Stadt mit einer Untersuchung begonnen. Wo es notwendig war, wurde mit Verschmutzungsbehandlungen begonnen. Zhao Xu, ein Anrainer in Beijing und Experte für Umweltschutzarbeiten sagte, die Reaktionen der Regierung nach dem Vorfall seien schnell und seriös gewesen. „Doch was, wenn die Gruben nicht entdeckt worden wären?“, fragte Zhao. Er fügte hinzu, man müsse Maßnahmen ergreifen, bevor der Öffentlichkeit ein Schaden entstehen würde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Umweltschutz,Aufräumarbeiten,Mülldeponie,Hebei,Tianjin,Umweltbehandlung