Chinesische Wissenschaftler entziffern Genom des Teebaums

04.05.2017

Die Teekultur hat weltweit und insbesondere in China eine lange Tradition. Zur Verbesserung der Qualität und Weiterentwicklung des Anbaus untersuchen viele Wissenschaftler die Gene des Teebaums. Chinesische Forscher haben das Genom des Teebaums nun erfolgreich entziffert.

Chinesische Forscher gaben vor kurzem im US-amerikanischen Fachmagazin Molecular Plant bekannt, dass sie das Genom des Teebaums entziffert haben. Der Teebaum ist eine der drei weltweit verbreitetsten Getränkepflanzen. Die Entzifferung soll bei der Erklärung helfen, warum Tee auf der ganzen Welt umfassend verbreitet ist. Darüber hinaus soll die Entzifferung die Hoffnung auf neue Teebaumarten wecken.

Ein Forscherteam unter der Leitung von Gao Lizhi, Forscher des Kunminger Forschungsinstituts für Botanik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS), hat bereits im Jahr 2010 das weltweit erste Projekt über das Genom des Teebaums begonnen. Zusammen mit mehreren Instituten, etwa der South China Agricultural University, hat das Team innnerhalb von fünf Jahren die Sequenzierung, Zusammensetzung, Anmerkung und Analyse des Genoms „Yunkang 10“ durchgeführt. Die Forscher erhielten dadurch das weltweit erste Teebaum-Referenzgenom mit hoher Qualität.

Die natürliche Selektion fördert die massive Zunahme der Teebaumgene gegen biotischen und abiotischen Stress, was auch erklärt, warum Teebäume umfassend in verschiedenen biotischen Umwelten in Asien, Afrika, Europa, Amerika sowie Ozeanien gepflanzt und der Tee zu einem globalen Getränk werden konnte.

Die Pflanzenfamilie Theaceae (Teestrauchgewächse) gliedert sich in insgesamt 119 Gattungen. Trotzdem eignen sich nicht alle Sorten für die Teeproduktion. Mit den Blättern der Kamelie, Camellia oleifera und Camellia chrysantha kann man zum Beispiel keinen Tee produzieren. Gemäß der Analyse spielt der Polyphenol- und Koffeingehalt des Tees eine große Rolle für die Eignung der Blätter zur Teeproduktion.

Die Forscher weisen auch darauf hin, dass die eng verwandten, wilden Sorten des Teebaums, reich an herorragenden neuen Genen sind. Sie gelten deshalb als riesige Fundgrube für die zukünftige Verbesserung der Teequalität. Die Camellia crassicolumna verfügt zum Beispiel über ein enormes Zuchtpotential für eine neue Teebaumart, weil sie viele Tee-Polyphenole und wenig Koffein besitzt.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Teekultur,China,Genom,Teebaum,Zuchtpotential