Luftverschmutzung

Sandsturm hüllt ein Sechstel Chinas ein

06.05.2017

Ein Sandsturm, der ein Sechstel von China, einschließlich Beijing, einhüllte, hat am Donnerstag den Himmel getrübt, während die Feinstaubwerte stiegen. Es war der stärkste Sandsturm des Landes in diesem Jahr, und in Beijing war es der stärkste seit zwei Jahren.

Mit Stand von Donnerstag 20 Uhr wurden 62 auswärtige Flüge und 94 Rückflüge am Beijinger Internationalen Flughafen gestrichen oder waren verspätet, wie Flughafenvertreter sagten. Die Verkehrsbehörden in betroffenen Städten gaben Warnungen wegen geringer Sichtweite auf den Straßen heraus, aber die meisten wichtigen Autobahnen waren ganztägig geöffnet. Die Gesundheitsbehörde warnte vor Augenirritationen und Risiken für die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem, und sie empfahl den Menschen, sich durch Gesichtsmasken etc. zu schützen.

Für Beijing wird für Freitagabend Besserung erwartet, auch wenn der weitreichende Sandsturm weiterhin bis Samstag andere Gebiete heimsuchen wird, wie das Nationale Meteorologiezentrum ankündigte. Große Mengen an Staub und Sand, die durch starke Winde aus der Mongolei und dem autonomen chinesischen Gebiet Innere Mongolei gebracht wurden, verhüllen seit Mittwoch weite Teile im Nordwesten und Norden des Landes, wodurch die Indizes für Luftverschmutzung auf gefährliche Levels erhöht und die Sichtweite verringert wurde, wie Zhang Bihui, Meteorologe bei der Wetterbehörde, erklärte. Der Sandsturm brachte die Indizes für Luftqualität in vielen Städten, einschließlich Beijing, auf den Maximalwert von 500. Die Konzentration von PM10-Feinstaubpartikeln war mit Stand von Donnerstag 18 Uhr in vielen Kontrollstationen in der Hauptstadt auftausend Mikrogramm pro Kubikmeter gestiegen, wie es vom Umweltüberwachungszentrum hieß. Diesen Wert hatten PM10-Partikel schon seit zirka zwei Jahren – seit dem 15. April 2015 –nicht in Beijing erreicht.

Während der Sandsturm große Auswirkungen hatte, erreichte er nur das zweite von fünf Levels, die für die Messung von staubigem und sandigem Wetter verwendet werden. Das Wetter wurde als "stark staubig/sandig" eingestuft, eine Kategorie, bei der die Sichtweite auf zwischen einen und zehn Kilometer sinkt. In Beijing war die Sichtweite am Donnerstag auf rund einen bis zwei Kilometer eingeschränkt, aber das "sandige Wetter soll am Freitagabend enden“, so Ma Xiaohui, Chef-Meteorologe im Beijinger Meteorologiezentrum, am Donnerstag. Aber in Landesteilen wie den autonomen Gebieten Xinjiang der Uiguren und Innere Mongolei sowie in den Provinzen Gansu und Shaanxi solle der Sandsturm bis Samstag dauern, so Zhang. “In einigen Gebieten der Inneren Mongolei hat der extrem starke Sandsturm die Sichtweite auf 300 Meter verringert, wobei die PM10-Werte am Donnerstag auf über 2.000 gestiegen sind“, so Zhang. In Teilen des autonomen Gebiets Innere Mongolei soll der Sandsturm zwei Tage bestehen.

Dieses Jahr sind die nordchinesischen Landesteile siebenmal von staubigem und sandigem Wetter heimgesucht worden, was unter dem Jahresdurchschnitt von 8,4 für diesen Zeitraum in den vergangenen zehn Jahren liegt, heißt es von dem Zentrum.“Die ausgeweitete Verbreitung der Vegetation in Wüsten und anderen Sandgebieten in China durch das Pflanzen von Bäumen hat geholfen, die Zahl der Sandstürme zu reduzieren“, so Zhang. „Auch der weltweite Klimawandel hat den Wind in den vergangenen Jahren verlangsamt, was ein weiterer wichtiger Grund ist.“ Aber diese Woche seien der Sand und der Staub von oberen Luftströmungen 5.000 Meter hoch getragen worden, so dass die Pflanzendecke wenig Wirkung hatte.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Sandsturm,China,Augenirritation,Atemweg,Herz-Kreislaufsystem