Nach Wahlsieg von Moon Jae-in

Xi Jinping fordert bessere Beziehungen mit Südkorea

11.05.2017

In seiner Grußbotschaft an den Sieger der südkoreanischen Präsidentschaftswahlen, Moon Jae-in, hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping am Mittwoch zu gemeinsamen Anstrengungen aufgerufen, um das politische Vertrauen zu stärken und Meinungsverschiedenheiten korrekt zu handhaben.

 

Beide Länder sollten eine gesunde und stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen auf Grundlage gegenseitigen Respekts und Verständnisses vorantreiben, schrieb Xi, und fügte hinzu, er habe den chinesisch-südkoreanischen Beziehungen immer große Bedeutung beigemessen.

Der Kandidat der sozialliberalen Minju-Partei hatte die Wahlen am Dienstag mit deutlicher Mehrheit gewonnen. Er tritt damit die Nachfolge von Park Geun-hye an, die wegen Korruptionsvorwürfen des Amtes enthoben worden war.

 

Beobachter rechnen nun mit einer Annäherung an China. Die bilateralen Beziehungen sind wegen der Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD auf südkoreanischem Boden durch die Vereinigten Staaten erheblich belastet.

Die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Südkorea hätten nicht nur handfeste Vorteile für die Menschen aus beiden Ländern, sondern dienten auch dem Frieden und der regionalen Stabilität, sagte Xi und ergänzte, China und Südkorea seien wichtige Nachbarn, deren Beziehungen sich in den vergangenen 25 Jahren zu umfassender Breite entwickelt hätten.

 

Moon will über THAAD neu verhandeln

 

Xi sicherte eine enge Zusammenarbeit mit Moon zu, damit die Menschen aus beiden Ländern noch stärker von den bilateralen Beziehungen profitieren können. Gleichwohl bekräftigte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, auf einer regulären Pressekonferenz, Chinas Standpunkt in Bezug auf die Stationierung von THAAD bleibe unverändert. Er rief Südkorea dazu auf, Chinas Sorgen ernst zu nehmen.

In seiner Antrittsrede hatte Moon angekündigt, sowohl mit den USA als auch mit China ernsthaft über THAAD zu verhandeln. Im Wahlkampf hatte er auf einen Parlamentsbeschluss und die Zustimmung der Öffentlichkeit gedrungen. Teile des Raketenabwehrsystems, das sich im Aufbau befindet, sind bereits in Südkorea eingetroffen und hatten massive Proteste von Anwohnern ausgelöst.

Doch für Huang Youfu, einem Koreanistikprofessor an der Minzu-Universität in Beijing, ist es für die neue südkoreanische Regierung unmöglich, angesichts der aktuellen Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel auf die Errichtung der Raketenabwehr zu verzichten. Doch Moon werde sehr wahrscheinliche Schritte unternehmen, um das Verhältnis zu China zu verbessern, ist sich Huang sicher.

Für Da Zhigang, den Direktor für Nordostasienstudien an der Heilongjiang-Akademie steht Moon in der Frage um THAAD vor großen Herausforderungen. Er müsse nicht nur Rücksicht auf die öffentliche Meinung in seinem Land nehmen, sondern auch die richtige Balance in den Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten finden. Doch China und Südkorea sollten nun daran arbeiten, das gegenseitige Vertrauen zu stärken und die Beziehungen zu verbessern.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wahlsieg, Moon Jae-in, Xi Jinping, THAAD, Südkorea