Schreibt die New York Times jetzt chinesische Spionageromane?

25.05.2017

 

Ein Dutzend „CIA-Informanten“ habe China „getötet oder inhaftiert“, klagt die einflussreiche Tageszeitung aus New York, allerdings ohne Beweise oder auch nur Hintergrundinformationen zu liefern. Zu gesundem Menschenverstand wird geraten.

Am 20. Mai berichtete die New York Times, dass die chinesische Regierung Spionageoperationen der CIA im Land systematisch zerschlagen und mehr als ein Dutzend CIA-Agenten getötet oder inhaftiert habe. Mindestens ein Teil des Berichts ist falsch, und viele Chinesen sind aufgebracht.

Xiakedao, ein Social-Media-Konto der Überseeausgabe von People’s Daily, fragte verwundert, ob die Autoren möglicherweise zu oft „Spy Game“ gelesen hätten, denn der Bericht liest sich wie ein fiktionaler Spionageroman.

Laut dem Artikel der New York Times hat Chinas Staatssicherheitsorgan ungefähr ein Dutzend „CIA-Informanten getötet oder inhaftiert“, von denen einer mutmaßlich an Ort und Stelle vor den Augen seiner Kollegen im Hof eines Regierungsgebäudes erschossen worden sei. Die Geschichte erscheint, gelinde gesagt, weit hergeholt.

Wie der Beitrag von Xiakedao erklärt, handelt es sich bei Chinas Staatssicherheitsorgan um einen Bestandteil der regulären Staatsorgane. Obwohl Chinas Staatssicherheitskräfte über Sonderbefugnisse verfügen, um ihre Pflicht zum Schutz der Sicherheit und der Interessen der Nation erfüllen zu können, müssen sie sich dennoch an Rechtsverfahren halten. In China hat nur das Oberste Volksgericht die Befugnis, Menschen das Lebensrecht abzusprechen. Ein zufälliges Erschießen mutmaßlicher Spione auf der Straße? Das gibt es nur in Spionagefilmen wie James Bond 007.

Xiakedao bezeichnete diese effekthascherische Art der Berichterstattung als unvernünftig. Mittels gesundem Menschenverstand kann man erkennen, dass die Aktivitäten von Chinas Staatssicherheitskräften in Übereinstimmung mit den Gesetzen stehen, und dass das Staatssicherheitsorgan nicht auf eigene Faust oder kriminell agiert. Aber anstatt nachzuforschen, wer hinter dem US-amerikanischen Spionagenetzwerk stand, oder wer es in Beijing aufrecht erhielt, hat die New York Times eine Geschichte geschrieben, die mit westlichen Spionageromanen konkurriert und Verwirrung für die Menschen schafft, welche sich um ein Verstehen der Situation bemühen.

Auf Weibo reagierten viele Internetnutzer mit Wut auf den Bericht. Ein Nutzer kommentierte, dass die New York Times China offensichtlich ohne irgendwelche Beweise der Ermordung von US-Agenten angeklagt hat. Er nannte den Bericht eine „sehr bösartige“ Methode, um US-amerikanische Ressentiments und Hass gegen China zu provozieren, fügte hinzu, dass China nicht gleichgültig oder still bleiben darf. „Die unverantwortlichen US-Medien sollten für ihre Effekthascherei und die anlasslose Unruhestiftung verurteilt werden“, schrieb er.

Chinesen sind weiterhin überzeugt, dass der sensationell aufgemachte Artikel auf einem Hirngespinst seiner Autoren basiert, und dass gesunder Menschenverstand für ein Verstehen von China erforderlich ist. Erschossen an Ort und Stelle? Das würde wohl eher einer der Partner tun, um China daran zu hindern, die Operation lahm zu legen, deutete der Bericht von Xiakedao an.

 

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Quelle: people.cn

Schlagworte: CIA-Informanten, China , New York Times ,Spionage