Finanzmarkt

Verwendung von Bankkarten im Ausland strenger

06.06.2017

Chinas kürzlich angekündigte Regeln für ausländische Transaktionen mit einheimischen Bankkarten stünden mit sämtlichen Vorschriften für die Finanzmärkte in Einklang und seien außerdem wichtig für den Kampf gegen Geldwäsche, illegale Vermögensbewegungen und Steuervermeidung, sagten Fachleute am Sonntag.

Die Staatliche Devisenverwaltung (SAFE) sagte am Freitag in einer Stellungnahme auf ihrer Website, Chinas Banken würden aufgefordert, ab 1. September auf Tagesbasis die Abhebungen ihrer Bankkarteninhaber in fremden Ländern und Regionen sowie sämtliche Banktransaktionen, die 1000 Yuan (131 Euro) überschreiten, zu melden.

Gemäß der bisherigen Regelungen hat China nur die Gesamtsumme der ausländischen Transaktionen, die von einheimischen Bankkarteninhabern getätigt worden waren, berechnet.

"Mit zunehmender Notwendigkeit, gegen Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Steuervermeidung vorzugehen, müssen Maßnahmen bezüglich grenzüberschreitender Transaktionen verstärkt werden, was die Handelstransparenz und die Statistikqualität angeht", besagt eine Stellungnahme der SAFE.

Die SAFE sagte, die neuen Regeln würden die Devisenverwaltungspolitik des Landes nicht verändern und man werde weiterhin die rechtmäßige Verwendung von Bankkarten im Ausland unterstützen und garantieren.

"Kunden können Bankkarten verwenden, um Geld im Ausland abzuheben, was die Möglichkeit bietet, dass einige von ihnen Geldwäsche betreiben könnten, indem sie Einkäufe vortäuschen, um Geld im Ausland abzuheben", sagte Dong Dengxin, Direktor des Instituts für Finanzwesen und Wertpapiere an der Wuhan Universität für Wissenschaft und Technologie.

Dong sagte am Sonntag gegenüber der Global Times, Chinas Behörden wüssten nicht, wieviel Kapital durch Verwendung von Bankkarten von chinesischen Bürgern in ausländische Märkte transferiert worden sei. "Die chinesischen Behörden schränken Käufe von Immobilien und Aktien in ausländischen Märkten ein, aber dennoch tätigen noch immer viele Menschen solche Käufe. Es ist ein großes Schlupfloch", sagte er.

In den vergangenen Jahren seien die Abhebungen im Ausland ziemlich hoch gewesen und es habe einige verdächtige Transaktionen gegeben, berichtete die Finanznachrichtenwebsite caixin.com am Samstag.

Einige Juwelier- und Uhrenläden in Macao hätten beispielsweise Touristen vom chinesischen Festland erlaubt, Bankkarten zu verwenden, um vorgetäuschte Käufe zu tätigen und die gekauften Waren dann in Bargeld umzuwandeln, besagt der Bericht.

Die neuen Vorschriften würden dabei helfen, Geldwäsche und illegale Vermögenstransfers zu unterbinden, sagte Dong und fügte hinzu, sie würden auch helfen, Steuervermeidung durch heimische Touristen, die ins Ausland reisen, zu bekämpfen.

Bankkarten sind für chinesische Personen das wichtigste Zahlungsinstrument im Ausland geworden. 2016 hätten die Transaktionen, die von Inhabern einheimischer Bankkarten im Ausland getätigt worden seien, 107 Milliarden Euro überschritten, sagte der Devisenregulator.

Die neue Vorschrift betreffe alle chinesischen Bankkarten, darunter Guthaben- und Kreditkarten, und die SAFE werde die Informationen der Karteninhaber vertraulich behandeln, besagt die Bekanntmachung.

"Von Anfang 2017 an hat China die Bestimmungen für seine Finanzmärkte verschärft und die neuen Regelungen sind ein Teil davon", sagte Liu Xuezhi, leitender Analyst der Bank of Communications am Sonntag gegenüber der Global Times.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bankkarten,Ausland,Regeln,ausländische Transaktionen