Laptop-Verbot: Zahl der Flüge in die USA sinkt

06.06.2017

Die Internationale Luftverkehrsvereinigung IATA teilte am Sonntag mit, dass die Nachfrage nach Flügen mit Fluggesellschaften des Nahen Ostens in die Vereinigten Staaten aufgrund des Laptop-Verbots der USA im April im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken sei.

IATA teilte per E-Mail in ihrer monatlichen Bewertung der weltweiten Entwicklung der Zivilluftfahrt mit, dass der Nachfragerückgang im April auf den Strecken zwischen dem Nahen Osten und den USA „der erste aufgezeichnete jährliche Rückgang für diesen Markt in mindestens sieben Jahren war."

Während sich das Verkehrswachstum in diesem Marktsegment bereits verlangsamte, hieß es:„der Rückgang ist konsistent mit den Auswirkungen des am 21. März kommunizierten Verbots tragbarer elektronischer Geräte sowie weitreichenden Auswirkungen auf Reisen in die USA durch die von der US-Regierung vorgeschlagenen Einreiseverbote.“

Großformatige elektronische Geräte wie Laptops und Tablet-Computer werden seit dem 21. März für sechs Monate auf Direktflügen in die USA von zehn Flughäfen in acht Ländern, nämlich Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Jordanien, Kuwait, Katar, Türkei und Marokko, verboten.

Fluggesellschaften des Nahen Ostens verzeichneten im April einen Flugverkehrsanstieg von 10,8 Prozent im Einklang mit der weltweiten Nachfrage, die bei 10,7 Prozent lag.

Die Kapazität stieg um 8,9 Prozent und die Auslastung um 1,3 Prozentpunkte auf 76,5 Prozent. Im Gegensatz zu allen anderen Regionen war die Wachstumsrate im April für Fluggesellschaften des Nahen Ostens jedoch geringer als die durchschnittliche Wachstumsrate in fünf Jahren.

Darüber hinaus hat sich der saisonbereinigte internationale Flugverkehr der Region seit Januar seitwärts bewegt.

„Der April hat uns gezeigt, dass die Nachfrage nach Flugreisen auf sehr hohem Niveau bleibt. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass Passagiere Strecken meiden, wo das große Verbot von tragbaren elektronischen Geräten gilt“, sagte Alexandre de Juniac, Generaldirektor und CEO von IATA.

De Juniac zufolge erwägt das US-Heimatschutz-Ministerium eine Erweiterung des Verbots, „die Notwendigkeit, alternative Maßnahmen zu finden, damit das Fliegen sicher bleibt, ist entscheidend. Wenn das Verbot beispielsweise auf Flüge von Europa in die USA erweitert wird, rechnen wir mit einer Auswirkung von 1,4 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) auf die Produktivität.“

Eine von IATA in Auftrag gegebene Umfrage unter Geschäftsreisenden zeigte, dass Angesicht eines Verbots 15 Prozent der Reisenden versuchen würden, die Zahl ihrer Reisen zu reduzieren.

Emirates, die in Dubai ansässige führende Fluggesellschaft im Nahen Osten, reduzierte ab dem 1. Mai die Zahl ihrer Flüge zu den fünf US-Städten Fort Lauderdale, Orlando, Boston, Seattle und Los Angeles. In diesen Flügen führte Emirates einen Tablet-Ausleihdienst für Passagiere ein, die ein Gerät benötigen, um an Bord zu arbeiten.

Etihad Airways hingegen setzt seit 1. Juni einen Airbus A380 auf seinem zweiten täglichen Flug zwischen der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, und New York ein. Alle 14 wöchentlichenEtihad-Flüge zwischen den beiden Städten werden nun von dem Doppeldecker-Flugzeug zurückgelegt, teilte die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate mit.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: IATA,Laptop-Verbot,USA