Wohlhabende Chinesen wollen im Urlaub Abenteuer erleben

07.06.2017

Trotz schwächelnder Weltwirtschaft zeigt die wachsende Gruppe wohlhabender Chinesen, insbesondere die Generation der Millennials,ein größeres Interesse an Luxusreisen und eine erhöhte Abenteuerlust.

Wie aus dem Chinese Luxury Traveler 2017 Report hervorgeht, der am Montag gemeinsam vom Shanghaier Hurun-Forschungsinstitut, das Chinas Reiche unter die Lupe nimmt, und International Luxury Travel Market Asia veröffentlicht wurde, gab der durchschnittliche Tourist der gehobenen Klasse im vergangenen Jahr 380.000 Yuan (55.855 US-Dollar) für den Familienurlaub aus, davon entfielen 220.000 Yuan bzw. 57 Prozent mehr als im Vorjahr auf Shoppingaktivitäten.

Der siebte Bericht der beiden Organisationen befasst sich mit vermögenden Touristen aus 12 chinesischen Städten. In der Untersuchung wurden 334 reiche Chinesen mit einem durchschnittlichen Privatvermögen von 22 Millionen Yuan befragt.

Hinsichtlich des Übernachtungsbudgets standen der jüngeren Generation, die in den 1980er Jahren geboren wurde, 3325 Yuan mehr als anderen Touristen zur Verfügung, dies entspricht einem Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zu 2015.

Kurzaufenthalte in Privatunterkünften, wie sie beispielsweise Airbnb vermittelt, standen in der Gunst gut betuchter chinesischer Touristen jedoch weniger hoch im Kurs. Auf die Frage, ob sie derartige Dienstleistungen in Erwägung ziehen würden, antworteten 28 Prozent der Befragten mit Nein, zehn Prozent hielten dies für sehr unwahrscheinlich.

Weitere 31 Prozent zeigten eine neutrale Haltung. Der mangelnde Spitzenservice in den Privatwohnungen ist der Hauptgrund für das fehlende Interesse der Luxusreisenden.

Abenteuerreisen werden laut Umfrage in den kommenden drei Jahren ein wichtiges Thema sein, besonders großer Beliebtheit erfreuen sich dabei Weltreisen, Polarexpeditionen und Outoor-Abenteuer. Die Generation der in den 1980er Jahren Geborenen interessiert sich verstärkt für diese Bereiche. Rund 36 Prozent dieser jungen und vermögenden Touristen plant 2017 eine Afrikareise, dies sind 23 Prozent mehr als 2016. Gleichzeitig wollen 32 Prozent von ihnen in diesem Jahr voraussichtlich in die Polarregionen fliegen, dies entspricht einem Zuwachs von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nach Angaben von HHTravel, der Luxusmarke von Chinas größtem Online-Reiseanbieter Ctrip, steigt die Zahl der Verbraucher mit einem durchschnittlichen Privatvermögen von mindestens 10 Millionen Yuan, die sich für Polarreisen interessieren, seit 2014 an. Reisepakete, die Jagdaktivitäten in Afrika einschließen, versprechen ebenfalls Wachstumsspielraum bei wohlhabenden Chinesen.

Andy Edwards, globaler Markendirektor und zuständig für die Marketingkommunikation des Reisebuchungsunternehmens Agoda, bestätigte, dasssich wohlhabende Touristen aus China für abenteuerliche und unentdeckte Reiseziele interessieren, statt gewöhnliche Erholungsorte aufzusuchen.

“Da diese High-End-Touristen zunehmend unabhängig hinsichtlich ihres Vermögens sind, spielen Kostenerwägungen eine geringere Rolle und sie können freier an die Orte reisen, die ihnen am besten gefallen“, erklärte Rupert Hoogewerf, Vorsitzender und leitender Wissenschaftler des Hurun-Forschungsinstituts.

“Diese Entscheidungen sind von erheblicher Bedeutung, da sie häufig die Reisetrends der Zukunft bestimmen und diese High-End-Pioniere Maßstäbe setzen“, sagte er.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Luxusreisen, Abenteuerlust, Chinesen