Arbeitsmarkt in China:

Die meisten Arbeitnehmer streben nach Weiterbildung

16.06.2017

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Immer mehr Arbeiter in China streben nach höherer Ausbildung. Etwa 98 Prozent beabsichtigen, höhere Bildungsabschlüsse zu erwerben oder ihre Fertigkeiten zu verbessern, wie das amerikanische Social-Network-Unternehmen Linkedin laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie bekannt gab. Damit ist der relative Anteil der bildungshungrigen Arbeiter etwa doppelt so hoch wie in den USA. 2015 hatte Linkedin ermittelt, dass lediglich 49 Prozent der amerikanischen Arbeiter nach höherer Bildung streben.

Von den befragten Personen in China gaben 65 Prozent an, ihren Plan binnen eines Jahres in die Tat umsetzen zu wollen, in den USA antworteten 51 Prozent dementsprechend. Etwa die Hälfte der befragten chinesischen Arbeiter würde für die Weiterbildung bis zu 100.000 Yuan bezahlen. Für die Entscheidung nehmen sich chinesische Arbeiter im Durchschnitt 100 Tage Zeit. An der Umfrage, die im Januar durchgeführt worden war, nahmen mehr als 500 Personen teil.

Die drei wichtigsten Gründe für Fortbildungen waren die Aufwertung der fachlichen Fähigkeiten, die Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt und das Sammeln neuer Erfahrungen. Nur 21 Prozent der Befragten in China gaben an, durch Fortbildung ein höheres Einkommen anzustreben. Bei einer weltweiten Erhebung zwei Jahre zuvor hatten 54 Prozent der Befragten die höhere Gehaltsperspektive als Grund angegeben.

 

Online-Weiterbildung gewinnt an Bedeutung

 

„Chinesische Arbeiter, vor allem mittleren Alters, zeigen besondere Leidenschaft für Weiterbildungsmaßnahmen. Sie haben ein hohes Krisenbewusstsein und wollen mehr Kontrolle über ihre Karriereentwicklung haben“ sagte Zhou Xiaodan, Marketingchef von Linkedin China.

Nach den Präferenzen für die Art der Fortbildung befragt, bevorzugen 40 Prozent der Befragten Onlinekurse, und zwar mehrheitlich wegen der größeren Flexibilität. Zwei Drittel schätzen es, dass diese Maßnahme auch während der Arbeitszeit absolviert werden kann. 70 Prozent interessieren sich bei Onlinekursen vor allem für den Fremdsprachenerwerb.

Experten glauben, dass die technologischen Entwicklungen bei Big Data sowie bei der Videoübertragung dazu führen werde, dass der Markt der Online-Weiterbildung weiter wachse. Auf dem chinesischen Festland ist der Markt seit dem Jahr 2013 bereits um 20 Prozent gewachsen. Damals machte er ein Volumen von 84 Milliarden Yuan aus, wie die Consultingfirma iResearch bekannt gab. Im Jahr 2018 soll die Marke von 200 Milliarden Yuan durchbrochen werden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Weiterbildung, Chinesen, Arbeitnehmer, USA, Linkedin