Asian Infrastructure Investment Bank

Infrastrukturfinanzierungslücke bedarf Zusammenarbeit von Bankern, Investoren und MDBs

18.06.2017

Asien leide an einer Finanzierungslücke bei der Infrastruktur, weshalb Finanzinstitute zusammenarbeiten sollten, um Risikostreuungsmechanismen zu entwickeln und Ressourcen für vermarktbare Projekte bereitzustellen, sagten Teilnehmer des 2. jährlichen Treffens der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) in Jeju, Südkorea.

Eine der Herausforderungen bei der Entwicklung nachhaltiger Infrastrukturprojekte sei die Finanzierung, und die geplanten Infrastrukturbedürfnisse in Asien würden zwischen 2016 und 2030 auf 26 Billionen US-Dollar (23,2 Billionen Euro) geschätzt, sagte Jin-Yong Cai, ein Partner von TPG Capital, auf einem Seminar am Rande des 2. jährlichen AIIB-Treffens des Direktorenrats, das von Freitag bis Sonntag stattfindet.

Die dreitägige Veranstaltung konzentriert sich auf die Fragen, wie in Asien die Entwicklung nachhaltiger Infrastrukturprojekte unterstützt werden kann und dass die von den Regierungen gesicherten Gelder einer stärkeren Beteiligung des Privatsektors bedürfen.

"Es herrscht kein Mangel an Geld, sondern ein Mangel an Risikofinanzierung", sagte Cai. Er merkte an, auf die Risikoverteilung und die Ressourcenzuteilung komme es an.

Das zugrundeliegende Problem sei kein Kapitalmangel in Asien, denn die staatlichen Bruttorücklagen beliefen sich allein 2011 auf 1,36 Billionen US-Dollar (1,21 Billionen Euro), besagt ein Bericht, der im Juni 2016 vom Weltwirtschaftsforum veröffentlicht wurde. Unzureichend definierte Vertragsrisiken und die Illiquidität der örtlichen Anleihemärkte sowie Zweifel an den Finanzberichten von Unternehmen halten Investoren jedoch von den Projekten fern.

Um die finanziellen Herausforderungen zu überwinden, bedürfe es mehr Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort und multinationalen Entwicklungsbanken (MDB) wie der AIIB und der Weltbank, sagte Sung-soo Eun, Vorstandsvorsitzender der Korea Investment Corporation.

Die Zusammenarbeit mit multinationalen Entwicklungsbanken stelle jedoch keine Risikoverlagerung, sondern eine Risikostreuung dar, sagte Abhay Rangnekar, geschäftsführender Direktor der Standard Chartered Bank gegenüber der Global Times. Er merkte an, ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Investoren und Finanzinstituten sei Australiens Public-Private-Partnership Regime, das hohe Standards erfüllt.

Angesichts der Komplexität von Infrastrukturprojekten sei die Verbindung von Geschäftsbanken mit MDBs zum Zweck des Risikomanagements ebenfalls eine Lösung, sagte Najeeb Haider, Hauptstrategievorstand der AIIB.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Asien, AIIB, Südkorea