China will Börsengang von Unternehmen erleichtern

26.07.2017

Chinas Börsenaufsicht will den Börsengang von Unternehmen erleichtern, um dadurch den Anteil der Direktfinanzierung am Wirtschaftsgeschehen zu erhöhen, heißt es in einem Bericht der China Business News.

Chinas Börsenaufsicht, die China Securities Regulatory Commission (CSRC), wird bereits einen entsprechenden Mechanismus in Kraft setzen, um dadurch in der zweiten Jahreshälfte finanzielle Risiken zu vermeiden, so Li Huiyong, Chefanalyst der SWS Securities.

Auf der kürzlich einberufenen Nationalen Konferenz in Finanzfragen hat Staatspräsident Xi Jinping die Finanzbranche dazu aufgerufen, verstärkt die Realwirtschaft zu unterstützen. Der Realwirtschaft zu dienen, ist Aufgabe und Pflicht des Finanzsektors und die beste Voraussetzung, um eine Finanzkrise zu verhindern, sagte Xi.

Der Entwicklung der Direktfinanzierung gilt nun das besondere Augenmerk. Aber auch die Struktur der indirekten Finanzierung soll verbessert werden, indem beschleunigt die Umformung großer, staatseigener Banken und die Entwicklung von kleinen und mittleren Finanzinstituten und privaten Finanzierungseinrichtungen in Angriff genommen wird.

Li meint, dass diese neue Ausrichtung an der Direktfinanzierung ein Hinweis auf die Notwendigkeit ist, den Finanzbedarf der Wirtschaft zu decken. Deshalb soll die Reform des Börsengangs von Unternehmen beschleunigt werden.

Direktfinanzierung, worunter auch die Ausgabe von Anteilen und Aktien verstanden wird, verbindet Schuldner und Gläubiger unmittelbar miteinander. Der Ausbau der Direktfinanzierung kann mehr Unternehmen zu mehr Kapital verhelfen, um damit das Geschäft auszubauen, Forschung und Innovation voranzutreiben und die Betriebskosten zu senken, sagt Li.

Gegenüber der indirekten Finanzierung durch Banken oder Versicherungsunternehmen ist der Anteil der Direktfinanzierung in China noch immer gering.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gab es Direktfinanzierung im Umfang von 1,3 Billionen Yuan, darunter 116,65 Milliarden, die durch Börsengänge aufgebracht wurden und 62,7 Milliarden, die durch Chinas National Equities Exchange and Quotation zur Verfügung gestellt wurden, besser bekannt unter dem Schlagwort “Neue dritte Börse”, Chinas neuer Finanzmarkt für nicht-börsennotierte kleine und mittlere Betriebe.

Eine der größten Sorgen bei der Direktfinanzierung ist der Aktienmarkt, während die beiden Herausforderungen für den Aktienmarkt die Börsennotierung und die Einstellung der Börsennotierung sind, heißt es in dem Bericht der Zeitung.

Im Dezember 2015 autorisierte der Nationale Volkskongress den Staatsrat, einen neuen Mechanismus für Börsengänge zu schaffen noch bevor es zu einer Änderung des Börsengesetzes kommt.

Unter dem gegenwärtigen System eines genehmigungspflichtigen Börsenganges müssen sich Unternehmen einem strengen Bewerbungsprozess unterziehen, um eine Zulassung durch die Regulierungsbehörde zu erhalten. Im Unterschied dazu kennen die meisten entwickelten Volkswirtschaften ein System der vereinfachten Registrierung, bei dem Unternehmen und Investoren nach eigenem Ermessen den Umfang, die Wertstellung und den Zeitpunkt der Ausgabe neuer Aktien und Anteile bestimmen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Börsengang,Börsenaufsicht